Weltbank hebt Wachstumsprognose für die türkische Wirtschaft 2025 an

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25.04.2025 – 6:35 Uhr

Die Weltbank hat ihre BIP-Wachstumsprognose für die Türkei im Jahr 2025 von zuvor 2,6 Prozent auf 3,1 Prozent angehoben. Das geht aus dem aktuellen „Economic Update for Europe and Central Asia“ hervor.

Für das Jahr 2026 hingegen wurde die Prognose leicht nach unten korrigiert, von 3,8 auf 3,6 Prozent. Insgesamt erwartet die Weltbank ein durchschnittliches Wachstum von 3,3 Prozent in den Jahren 2025–2026, was deutlich unter dem langfristigen Trend liegt. Zwischen 2010 und 2019 lag das Wachstum im Schnitt über 2 Prozentpunkte höher, so die Bank.

Grund für das verlangsamte Wachstum seien schwache externe Nachfrage sowie restriktive wirtschaftspolitische Maßnahmen, heißt es im Bericht.

Haushaltsdefizit bleibt stabil

Das Haushaltsdefizit der öffentlichen Hand werde laut Prognose bei rund 5 Prozent des BIP bleiben. Gründe hierfür seien stark gestiegene Personalkosten im öffentlichen Sektor und Zinszahlungen, die fast 3 Prozent des BIP ausmachen.

Industrieproduktion unter Druck

Die Industrieproduktion in der Türkei verzeichne seit Beginn des geldpolitischen Straffungskurses im Juni 2023 nur noch schwaches Wachstum. Zudem habe die restriktive Geldpolitik die Kreditnachfrage erheblich gedämpft. Die Kreditvergabe an Haushalte sei inflationsbereinigt im Jahr 2024 im Schnitt um 5,6 Prozent zurückgegangen, während sie im Jahr 2023 noch ein reales Wachstum von über 26 Prozent verzeichnete.

Auch IWF prognostiziert leichte Erholung

Bereits Anfang der Woche hatte der Internationale Währungsfonds (IWF) seine BIP-Prognose für die Türkei im Rahmen seines World Economic Outlook (WEO) angepasst. Der IWF erwartet für 2025 ein Wachstum von 2,7 Prozent, das sich bis 2026 auf 3,2 Prozent beschleunigen soll – begründet durch jüngste Änderungen in der Geldpolitik.