Die türkische Zentralbank wird alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um ihr Inflationsziel für das Jahresende zu erreichen, erklärte Zentralbankchef Fatih Karahan am Donnerstag in einem Interview mit der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu. „Wir werden alles tun, um unser Jahresendziel von 24 Prozent Inflation zu erreichen“, betonte Karahan und stellte klar, dass die Bank keine Nachfragebedingungen zulassen werde, die den Disinflationsprozess gefährden könnten.
Die jährliche Inflation in der Türkei ist seit ihrem Höchststand im Mai 2024 rückläufig. Im Februar sank sie auf 39,05 Prozent, nachdem die Verbraucherpreise im Monatsvergleich um 2,27 Prozent gestiegen waren. Karahan hob hervor, dass dieser Rückgang nicht nur auf Basiseffekte zurückzuführen sei, sondern vor allem auf eine restriktive Geldpolitik, die den grundlegenden Inflationstrend verringert habe.
Während die Inflation bei Gütern niedrig bleibt, zeigt sich der Dienstleistungssektor weiterhin hartnäckig, obwohl erste Anzeichen einer Abschwächung erkennbar sind. Karahan betonte, dass eine strikte geldpolitische Haltung notwendig sei, um die Nachfrage auf einem Niveau zu halten, das eine weitere Senkung der Inflation ermöglicht.
Zudem verwies er auf aktuelle Wirtschaftsdaten: Während der Einzelhandel im Januar stark blieb, verlangsamten sich der Fahrzeug- und Großhandel. Auch das Kreditwachstum sei im Vergleich zum letzten Quartal 2024 moderater ausgefallen, und Kreditkartenausgaben wiesen im Januar und Februar einen schwächeren Verlauf auf.
Im Februar hatte die Zentralbank ihre Inflationsprognose für 2025 von 21 Prozent auf 24 Prozent angehoben, während die Prognose für 2026 unverändert bei 12 Prozent blieb. Seit Beginn der Lockerungspolitik im Dezember hat die Bank den Leitzins erneut um 250 Basispunkte auf 42,5 Prozent gesenkt.
Karahan unterstrich, dass die Zentralbank weiterhin auf eine straffe Geldpolitik setzen werde, um die Inflation wie geplant zu senken.