Türkische Haushalte erwarten steigende Inflation – trotz Rückgang im Real- und Finanzsektor

(Bildquelle: Hürriyet)
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28.03.2025 – 6:35 Uhr

In einer aktuellen Umfrage der Zentralbank vom 26. März stiegen die Inflationserwartungen der Haushalte in der Türkei leicht an, während sie im Real- und Finanzsektor zurückgingen. Die befragten Haushalte erwarten in den kommenden 12 Monaten eine Inflation von 59,3 Prozent – ein Anstieg um 0,1 Punkte gegenüber dem Vormonat. Gleichzeitig sanken die Erwartungen im realen Sektor auf 41,1 Prozent (−0,8 Punkte) und bei den Marktteilnehmern auf 24,6 Prozent (−0,7 Punkte).

Finanzminister Mehmet Şimşek betonte, dass kurzfristige Marktschwankungen die Erwartungen nur begrenzt beeinflussen dürften. „Wir erwarten eine desinflationäre Wirkung durch die straffe Geldpolitik und die koordinierte Vorgehensweise aller Institutionen. Unser Programm wird konsequent fortgesetzt, bis Preisstabilität erreicht ist“, so Şimşek auf X (ehemals Twitter).

Laut Umfrage glauben inzwischen 31,3 Prozent der Haushalte, dass die Inflation im kommenden Jahr sinken wird – ein Plus von 3 Punkten im Vergleich zum Vormonat.

Trotz dieser leicht positiven Signale bleibt die Inflation hoch: Im Februar lag die Verbraucherpreisinflation bei 39,05 Prozent – dem niedrigsten Stand seit Juli 2023.

Die Zentralbank hatte bereits im Februar ihre Inflationsprognose für 2025 von 21 auf 24 Prozent angehoben. Angesichts der Volatilität auf den Märkten kam es zu einer außerplanmäßigen Sitzung des geldpolitischen Ausschusses. Dort wurde der Übernacht-Kreditzins auf 46 Prozent erhöht, während der Leitzins bei 42,5 Prozent und der Übernacht-Einlagenzins bei 41 Prozent blieb.

Die Zentralbank kündigte zudem weitere Maßnahmen zur Sicherung der Marktstabilität und zur Begrenzung der Wechselkursvolatilität an, sollte sich der Inflationsausblick signifikant verschlechtern.