Die türkische Bekleidungsindustrie hat im Jahr 2024 einen deutlichen Rückschlag im Exportgeschäft mit der Europäischen Union erlitten. Laut einem Bericht des IHKİB sank der Export von Bekleidung und Konfektionswaren in die EU um 6,5 Prozent auf 10,4 Milliarden Euro. Der Marktanteil fiel entsprechend von 11,7 auf 10,8 Prozent. Damit ist die Türkei innerhalb der letzten zwei Jahre das Land mit dem größten Rückgang unter den zehn wichtigsten Lieferanten der EU.
China (+3,6 %) und Bangladesch (+4,8 %) konnten hingegen ihre Positionen als erste und zweite Hauptlieferanten festigen. Die Türkei rangiert weiterhin auf Platz drei, verlor jedoch insbesondere wegen hoher Produktionskosten an Wettbewerbsfähigkeit.
Die Kilogrammpreise türkischer Bekleidung lagen mit 20,1 Euro deutlich über dem Durchschnitt und machten das Land im preisgetriebenen EU-Markt weniger attraktiv. Steigende Energiepreise, Löhne und ein ungünstiger Wechselkurs verschärfen die Situation zusätzlich.
Im Gegensatz dazu konnte die türkische Textilbranche (Rohmaterialien) ihre Exporte in die EU leicht steigern (+1 %) und ihre Position hinter China als zweitgrößter Lieferant behaupten. Dies gelang allerdings durch eine deutliche Preissenkung: Der durchschnittliche Exportpreis sank auf 3,9 Euro/kg, was einem Rückgang von über 9 % im Vergleich zu 2023 entspricht.