Türkei: Vizepräsident Yılmaz prognostiziert 2025 deutlichen Inflationsrückgang

Bild: Hürriyet
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20.11.2024 – 6:45 Uhr

Vizepräsident Cevdet Yılmaz zeigte sich optimistisch, dass die Inflation in der Türkei schon ab Mitte 2025 kaum noch Thema sein wird. Der Rückgang der Inflationsrate, der bereits in den vergangenen Monaten spürbar war, soll sich laut Yılmaz weiter fortsetzen.

Inflationsrate in vier Monaten um 27 Punkte gesenkt

In einer Rede vor Unternehmerinnen und Unternehmern in der Provinz Denizli hob Vizepräsident Yılmaz hervor, dass die jährliche Inflationsrate in den letzten vier Monaten um 27 Prozentpunkte gesunken sei. Er äußerte die Erwartung, dass dieser Trend sich fortsetzen werde und prognostizierte, dass spätestens im Herbst 2025 die Diskussionen über Inflation in der Türkei der Vergangenheit angehören könnten.

Yılmaz betonte, dass langfristig kein Widerspruch zwischen Wirtschaftswachstum und niedriger Inflation bestehe. Er verwies darauf, dass in der Vergangenheit hohe Wachstumsraten mit niedrigen Inflationswerten einhergingen, was die Fähigkeit der türkischen Wirtschaft zeige, Stabilität und Expansion zu vereinen.

Angepasste Prognosen und wirtschaftliche Aussichten

Die Zentralbank der Türkei hatte kürzlich ihre Inflationsprognosen für 2024 nach oben korrigiert. Während ursprünglich mit einer Inflationsrate von 38 Prozent gerechnet wurde, geht die Bank nun von 44 Prozent aus. Für Ende 2025 wurde die Schätzung von 14 Prozent auf 21 Prozent angehoben. Mittelfristig, bis 2026, soll die Inflation laut aktuellen Vorhersagen jedoch auf 12 Prozent sinken.

Trotz der Inflationsherausforderungen sieht Yılmaz die türkische Wirtschaft auf einem stabilen Wachstumspfad. Für 2023 wird ein Wachstum von rund 4 Prozent erwartet, wobei das Bruttoinlandsprodukt (BIP) die Marke von 1,3 Billionen US-Dollar übersteigen soll. In den folgenden Jahren, 2024 und 2027, wird mit einer weiteren Beschleunigung des Wirtschaftswachstums auf 4,5 bis 5 Prozent gerechnet.

Haushaltsdefizit bleibt unter Kontrolle

Auch beim Haushaltsdefizit sieht Yılmaz eine positive Entwicklung. Im vergangenen Jahr konnte das Defizit bei 5,2 Prozent des BIP gehalten werden, für 2023 wird ein Rückgang auf 4,9 Prozent erwartet. Der Vizepräsident erklärte, dass die Ausgaben im Zusammenhang mit den Erdbeben in diesem Jahr zwar einen temporären Einfluss auf den Haushalt gehabt hätten, langfristig jedoch keine dauerhafte Belastung darstellen würden.

Optimismus trotz Herausforderungen

Yılmaz’ Aussagen spiegeln die Zuversicht der Regierung wider, dass die wirtschaftspolitischen Maßnahmen der vergangenen Monate Früchte tragen. Trotz anhaltender Herausforderungen durch globale Unsicherheiten und Inflationsdruck sendet die Türkei ein klares Signal: Stabilität und Wachstum stehen weiterhin im Fokus der Regierungspolitik.