Die türkische Dienstleistungsbranche hat im vergangenen Jahr beachtliche Erfolge erzielt. Nach aktuellen Daten des Türkischen Statistischen Instituts (TÜİK) stiegen die Exporte von Dienstleistungen im Jahr 2023 um 19,2 Prozent und erreichten ein Volumen von 56,5 Milliarden US-Dollar, verglichen mit 47,4 Milliarden US-Dollar im Jahr 2022.
Überschuss im Dienstleistungshandel wächst
Neben den gestiegenen Dienstleistungsexporten verzeichnete auch der Import von Dienstleistungen einen Anstieg um 15,3 Prozent. Insgesamt beliefen sich die Dienstleistungsimporte auf 41,4 Milliarden US-Dollar, gegenüber 35,8 Milliarden US-Dollar im Vorjahr. Damit erzielte der Dienstleistungshandel der Türkei einen Überschuss von 15,1 Milliarden US-Dollar, was einen deutlichen Anstieg gegenüber dem Überschuss von 11,5 Milliarden US-Dollar im Jahr 2022 darstellt.
Transportsektor dominiert trotz leichtem Rückgang
Der Transportsektor, der traditionell einen großen Anteil an den türkischen Dienstleistungsexporten hat, erlebte im vergangenen Jahr einen leichten Rückgang. Während der Anteil des Transports an den gesamten Dienstleistungsexporten im Jahr 2022 noch bei 74,2 Prozent lag, fiel dieser Wert 2023 auf 68,9 Prozent. Dennoch bleibt der Transportsektor mit einem Exportvolumen von 38,93 Milliarden US-Dollar der dominierende Bereich im türkischen Dienstleistungssektor.
An zweiter Stelle rangierten die „sonstigen unternehmensbezogenen Dienstleistungen“ mit einem Anteil von 9,8 Prozent und einem Exportvolumen von 5,5 Milliarden US-Dollar. Der Bereich Telekommunikation, Computer und Informationsdienste folgte mit einem Anteil von 7,5 Prozent und einem Exportvolumen von 4,25 Milliarden US-Dollar. Die Versicherungs- und Pensionsdienstleistungen machten 4,9 Prozent (2,75 Milliarden US-Dollar) der Exporte aus, während Finanzdienstleistungen einen Anteil von 1,1 Prozent oder 620 Millionen US-Dollar erreichten.
Wichtigste Handelspartner Deutschland, USA und Großbritannien
Ein bedeutender Teil der türkischen Dienstleistungsexporte entfiel im Jahr 2023 auf drei Länder: Deutschland, die USA und Großbritannien. Zusammen machten diese Länder 29,3 Prozent der Gesamtexporte aus. Deutschland stand mit 6,98 Milliarden US-Dollar (12,4 Prozent) an erster Stelle, gefolgt von den USA mit einem Anteil von 10,1 Prozent und Großbritannien mit 6,8 Prozent.
Die Exporte in die Europäische Union erreichten im vergangenen Jahr 21,86 Milliarden US-Dollar, während die Exporte in andere europäische Länder 8,6 Milliarden US-Dollar betrugen. Auf der Importseite beliefen sich die Einfuhren von Dienstleistungen aus der EU auf 18,7 Milliarden US-Dollar und die Importe aus anderen europäischen Ländern auf 4,9 Milliarden US-Dollar.
Stabile Exportwirtschaft im Dienstleistungssektor
Die Türkei konnte 2023 erneut einen deutlichen Anstieg ihrer Dienstleistungsexporte verzeichnen und festigt damit ihre Rolle als wichtiger Akteur im internationalen Handel. Der Rückgang des Transportsektors wurde durch Zuwächse in anderen Bereichen wie Telekommunikation und Unternehmensdienstleistungen ausgeglichen. Insbesondere die intensiven Handelsbeziehungen mit der Europäischen Union und führenden Wirtschaftsnationen wie Deutschland und den USA tragen weiterhin maßgeblich zur Stabilität und zum Wachstum der türkischen Exportwirtschaft im Dienstleistungssektor bei.