Die Türkei und die Weltbank verhandeln derzeit über die Finanzierung eines 28 Milliarden Dollar umfassenden Projekts zur Modernisierung der Energieübertragungsinfrastruktur des Landes. Diese Vereinbarung ist ein bedeutender Schritt hin zu den ambitionierten Zielen der Türkei im Bereich erneuerbare Energien, insbesondere im Hinblick auf Wind- und Solarenergie.
Zukunftsweisende Kooperation im Bereich erneuerbare Energien
Der Direktor der Weltbank für die Türkei, Humberto Lopez, gab bekannt, dass das Projekt im Einklang mit den langfristigen Zielen der Türkei steht, bis 2035 ihre erneuerbaren Energiekapazitäten erheblich auszubauen. Die Pläne sehen vor, dass die Türkei ihre installierte Leistung bis dahin um 90 Gigawatt steigern und eine Gesamtleistung von 120 Gigawatt erreichen wird. Dieses Wachstum soll vor allem durch Wind- und Solarenergie sowie Offshore-Windparks realisiert werden.
Lopez betonte, dass die Türkei über enormes Potenzial in der Produktion von Onshore- und Offshore-Windenergie verfüge. Besonders bemerkenswert sei das Potenzial für Offshore-Windparks, die vor den Küstenregionen des Landes, wie im Marmara- und Schwarzmeergebiet, errichtet werden könnten. Er erklärte, dass die Weltbank dazu einen detaillierten “Offshore-Windenergie-Roadmap” erstellt habe, der die wirtschaftlichen Perspektiven dieser Technologie für die Türkei umfassend analysiere.
Offshore-Wind – Ein Schlüsselbereich für die Energiezukunft der Türkei
Lopez hob hervor, dass die Offshore-Windenergie einen wesentlichen Bestandteil des zukünftigen Energiemixes der Türkei darstellen werde. Die Analyse berücksichtige nicht nur die Windgeschwindigkeiten und Wassertiefen in den verschiedenen Küstenregionen, sondern auch die Notwendigkeit, empfindliche Gebiete zu schützen. Das Ergebnis sei eine detaillierte Einschätzung der potenziellen wirtschaftlichen Vorteile, die diese Art der Energieproduktion für die Türkei bringen könnte.
Er betonte, dass die Diversifizierung der Energieerzeugung sowohl an Land als auch auf See ein wichtiges Ziel sei. Jedoch, so Lopez, hänge die Menge der produzierten Energie von den jeweiligen regionalen Faktoren ab, was eine maßgeschneiderte Strategie für jede Region erfordere.
Investitionen und Entwicklungsprojekte – Große Schritte bis 2035
Die von der Weltbank unterstützten Pläne sehen vor, dass für das Erreichen des 120-Gigawatt-Ziels bis 2035 eine Investition von rund 80 Milliarden Dollar notwendig sein wird. Allein für die Entwicklung der Energieübertragungsinfrastruktur sind 28 Milliarden Dollar eingeplant. Diese Investitionen sind entscheidend, um das türkische Energiesystem auf die Anforderungen der erneuerbaren Energien umzustellen und die notwendige Kapazität für den Transport von erzeugter Energie zu schaffen.
Lopez kündigte an, dass die Weltbank zusammen mit dem Ministerium für Energie und natürliche Ressourcen der Türkei bereits an einem ersten Projekt arbeite, das mit einer Investition von 750 Millionen Dollar unterstützt werde. Dieses Projekt solle im nächsten Jahr starten und die Grundlage für den weiteren Ausbau der Infrastruktur im Bereich erneuerbare Energien schaffen.
Langfristige Ziele und Fortschritte
Die Weltbank plane auch, in den kommenden Jahren ein weiteres Projekt zur Verbesserung der Energieübertragung zu finanzieren. Dieses werde voraussichtlich in ähnlicher Größenordnung wie das erste Projekt sein. Lopez unterstrich, dass diese langfristige Zusammenarbeit mit der Türkei entscheidend für die Realisierung der nationalen Ziele im Bereich erneuerbare Energien und Klimaschutz sei.