Die installierte Solarstromkapazität der Türkei hat am 16. Februar die Marke von 20.398 Megawatt (MW) überschritten, was einem Anstieg von 39,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Dies geht aus Daten des türkischen Energieministeriums hervor.
Die Gesamtstromerzeugungskapazität des Landes beträgt derzeit 116.587 MW, wobei Solarenergie mit einem Anteil von 17,5 Prozent die zweitgrößte erneuerbare Energiequelle nach Wasserkraft darstellt. Zum Vergleich: Im Februar 2024 lag dieser Anteil noch bei 13,8 Prozent.
Die Türkei hat ehrgeizige Pläne, ihre Kapazität für Solar- und Windenergie bis 2035 auf 120.000 MW auszubauen. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen jährlich 4.000 bis 5.000 MW an neuer Solarstromkapazität installiert werden.
Solarenergie als günstige, aber wetterabhängige Stromquelle
Aktuell ist Solarenergie eine der kostengünstigsten Stromquellen im Land. Die Stromerzeugung aus Solarenergie kostet etwa 50 Prozent weniger als Strom aus Kohle- und Gaskraftwerken. Dennoch bleibt die Abhängigkeit von Sonneneinstrahlung eine Herausforderung, da nachts oder bei bewölktem Himmel keine Stromproduktion möglich ist.
Ab 2026 sollen jedoch neue Speicherlösungen für Solaranlagen eingeführt werden, die eine kontinuierliche Stromversorgung auch in sonnenarmen Zeiten ermöglichen. Zusätzlich laufen drei experimentelle Agrar-Solarprojekte, die Solarenergie mit landwirtschaftlicher Nutzung kombinieren.
Türkei als führender Solarproduzent in der Region
Der türkische Solarsektor verfügt über 75 Photovoltaik-Panel-Hersteller mit einer jährlichen Produktionskapazität von rund 44,5 Gigawatt. Drei dieser Hersteller produzieren zudem jährlich 6,1 GW an Solarzellen im Inland.
In den letzten 22 Jahren hat sich der Energiebedarf der Türkei verdreifacht. Offizielle Prognosen gehen davon aus, dass der Stromverbrauch von 380,2 Terawattstunden (TWh) im Jahr 2025 auf 455,3 TWh im Jahr 2030 und weiter auf 510,5 TWh im Jahr 2035 steigen wird.