Die türkische Regierung hat ein ambitioniertes Programm ins Leben gerufen, um internationale Unternehmer und Innovationstreiber nach Türkei zu holen. Mit dem “Tech Visa”-Programm, das von der türkischen Industrie- und Technologieministerium initiiert wurde, sollen ausländische Fachkräfte, die innovative Start-ups gründen wollen, rasch Arbeitserlaubnisse für bis zu drei Jahre erhalten.
Ein Sprungbrett für Innovation und Unternehmertum
Der türkische Minister für Industrie und Technologie, Mehmet Fatih Kacır, stellte das Programm am 16. September am Flughafen Istanbul vor. Es sei darauf ausgelegt, visionäre Köpfe mit außergewöhnlicher technischer Expertise und bahnbrechenden Geschäftsideen nach Türkei zu bringen. Kacır erklärte, die Zusammenarbeit mit dem Arbeits- und Sozialministerium habe dieses Projekt ermöglicht, das über zwei Jahre in der Entwicklung war.
Durch die Gewährung einer speziellen Arbeitserlaubnis von drei Jahren würden man den Prozess für ausländische Unternehmer beschleunigen, in Türkei zu leben und zu arbeiten. Dies erlaube ihnen, langfristige Perspektiven zu entwickeln und sich tief in das lokale Gefüge zu integrieren, sagte Kacır. So solle es den Unternehmern leichter gemacht werden, sich in Türkei heimisch zu fühlen.
Unterstützung auf ganzer Linie
Im Rahmen des Programms erhalten die Teilnehmer nicht nur eine schnelle Arbeitserlaubnis. Das türkische Ministerium bietet ihnen sechs Monate lang Beratungsleistungen in rechtlichen, finanziellen und technischen Angelegenheiten an, um den Erfolg ihrer Unternehmungen in Türkei zu unterstützen. Dabei agieren die türkischen Behörden auch als Vermittler und helfen ausländischen Unternehmern, das volle Potenzial der umfangreichen öffentlichen Förderprogramme des Landes auszuschöpfen.
Kacır betonte zudem die Bedeutung des Programms als einen “Meilenstein” auf dem Weg, die Türkei zu einem globalen Technologiedrehkreuz zu machen. Bis 2030, so der Minister, plane das Land, 100.000 technologiegetriebene Start-ups zu fördern. Mindestens 100 dieser Start-ups sollen dabei zu sogenannten “Unicorns” werden – Unternehmen mit einem Wert von mehr als einer Milliarde US-Dollar.
Eine Vision für 2030 – Türkei als Technologiemagnet
Das Programm “Tech Visa” ist Teil eines größeren Plans, Türkei als weltweit führenden Standort für technologische Innovation zu etablieren. Minister Kacır kündigte an, dass am Flughafen Istanbul der weltweit größte Technologiepark entstehen werde. Mit der Fertigstellung von “Terminal Istanbul” werde Türkei seine Position als globales Zentrum für technologische Innovation weiter festigen.
Auch der türkische Arbeits- und Sozialminister Vedat Işıkhan unterstrich die doppelte Zielsetzung des Tech Visa Programms. Während internationale Talente und neue Unternehmungen ins Land geholt würden, werde gleichzeitig das Wissen und die Erfahrung dieser Innovatoren genutzt, um die lokale Arbeitskraft zu stärken und das Innovationsökosystem weiterzuentwickeln.
Aufgabe sei es, ein Investitionsklima zu schaffen, das stärker, innovativer und wettbewerbsfähiger ist. Mit Initiativen wie dem Tech Visa wolle man Barrieren abbauen und das technologische Unternehmertum fördern, so Işıkhan abschließend.