Eine neue Website in der Türkei ermöglicht es Verbrauchern, die Preise von bis zu 50.000 Produkten in verschiedenen Supermarktketten zu durchsuchen und zu vergleichen. Offizielle Stellen hoffen, dass dieses System dazu beiträgt, übermäßige Preiserhöhungen zu begrenzen und die Inflation zu bekämpfen.
Die Plattform marketfiyati.org.tr listet die aktuellen Preise von sieben Supermarktketten, darunter Migros, A101, BİM, CarrefourSA, Hakmar, Şok und die Türkische Agrarkooperative. Das Angebot umfasst verschiedene Produktkategorien wie Lebensmittel, Obst, Fleisch, Fisch, Geflügel, Molkereiprodukte und Reinigungsmittel.
Mehr Transparenz, mehr Wettbewerb
Ursprünglich wurde die Website vom Wissenschafts- und Technologieforschungsrat (TÜBİTAK) für Zentralbank-Forscher und Regierungsbehörden entwickelt. Nun ist sie öffentlich zugänglich, damit Verbraucher die günstigsten Produkte und nächstgelegenen Märkte finden können.
Industrieminister Mehmet Fatih Kacır erklärte auf der Plattform X (ehemals Twitter):
“Wir haben diese TÜBİTAK-Entwicklung allen Bürgern zugänglich gemacht. Jeder kann die Preise von fast 50.000 Produkten in Supermarktfilialen vergleichen.”
TÜBİTAKs Informatik- und Sicherheitsforschungszentrum BİLGEM entwickelte Algorithmen zur Datenbereinigung und Qualitätsverbesserung. Die bereinigten Daten werden in Echtzeit auf den Plattformen CimriMarket und MarketTamam bereitgestellt. Eine mobile App ist ebenfalls in Planung.
Inflationsbekämpfung durch bewusste Kaufentscheidungen
Durch den einfachen Preisvergleich können Verbraucher gezielt günstige Produkte auswählen, was Unternehmen dazu zwingt, ihre Preise wettbewerbsfähig zu halten.
Die Inflation in der Türkei sank im Januar auf ein 19-Monats-Tief von 42,12 Prozent, doch die Preise für Lebensmittel und alkoholfreie Getränke stiegen um 41,8 Prozent im Jahresvergleich. Besonders stark betroffen waren frische Früchte und Gemüse, deren Preise um 62,1 Prozent anstiegen.
Die Zentralbank hat ihre Inflationsprognose für 2025 von 21 auf 24 Prozent angehoben, während die Prognose für 2026 bei 12 Prozent bleibt. Die neue Website könnte dazu beitragen, Verbraucher zu entlasten und den Wettbewerb zwischen den Supermärkten zu fördern.