Türkei: Nachfrage nach Rohstahl wird 2024 und 2025 sinken

20.10.2024 – 6:40 Uhr

Die Nachfrage nach Rohstahl in der Türkei wird voraussichtlich in den nächsten beiden Jahren zurückgehen, wie aus einem aktuellen Bericht der World Steel Association hervorgeht. Nachdem der Stahlverbrauch in der Türkei 2023 um beeindruckende 17,2 Prozent auf 38,1 Millionen Tonnen gestiegen war, zeichnen sich für die kommenden Jahre düstere Prognosen ab.

Laut der World Steel Association soll die Rohstahlnachfrage in der Türkei im Jahr 2024 um 5,5 Prozent auf 36 Millionen Tonnen sinken. Dieser Rückgang wird sich im Jahr 2025 weiter fortsetzen, wenn die Nachfrage voraussichtlich auf 35,5 Millionen Tonnen fällt – ein Rückgang von weiteren 1,4 Prozent. Die Ursachen für diesen Abschwung sind vielfältig und spiegeln weltweite Trends wider.

Globale Probleme belasten die Stahlbranche

Die globale Stahlnachfrage hat sich in den letzten Jahren als anfällig erwiesen. 2023 schrumpfte die Nachfrage weltweit bereits um 0,8 Prozent, und für 2024 wird ein weiterer Rückgang um 0,9 Prozent auf 1,75 Milliarden Tonnen erwartet. Diese weltweiten Trends resultieren aus verschiedenen Faktoren, wie dem anhaltenden Druck auf den Verbrauchersektor, der durch eine sinkende Kaufkraft und aggressive Zinserhöhungen ausgelöst wurde. Hinzu kommen geopolitische Unsicherheiten und Schwächen im Bauwesen, die auf hohe Finanzierungskosten und steigende Materialpreise zurückzuführen sind.

Diese Trends betreffen nicht nur die globale Stahlproduktion, sondern auch die Türkei direkt. Laut Martin Theuringer, dem Vorsitzenden des Wirtschaftsausschusses der World Steel Association, wirken sich diese Rahmenbedingungen weltweit negativ auf die Nachfrage aus und stellen den Stahlsektor vor große Herausforderungen.