Die Türkei steht vor einem beeindruckenden Meilenstein: Bis 2027 wird die Zahl der Mobilfunkabonnenten voraussichtlich auf 99,7 Millionen ansteigen, womit sie die Bevölkerung von 179 Staaten übertrifft. Einem aktuellen Bericht zufolge verzeichnet das Land derzeit 93,3 Millionen Mobilfunknutzer, eine Zahl, die bereits bis Ende des Jahres auf rund 95 Millionen anwachsen könnte. Diese Entwicklung betont nicht nur die wachsende Bedeutung mobiler Kommunikation in der Türkei, sondern signalisiert auch den Erfolg einer gezielten Technologie- und Infrastrukturpolitik der letzten Jahre.
Mit Blick auf die kommenden Jahre wird für 2025 ein Anstieg der mobilen Breitbandverfügbarkeit auf 92,2 Prozent erwartet, bis 2027 soll dieser Anteil auf 97,4 Prozent steigen. Diese Zuwächse verweisen darauf, dass die Türkei weiterhin auf mobile Lösungen setzt, um die digitale Vernetzung im ganzen Land auszubauen.
5G und Glasfaser – Infrastruktur auf weltweitem Topniveau
Parallel zur mobilen Nutzung schreitet der Ausbau des Glasfasernetzes in beachtlichem Tempo voran. Geplant ist, dass die Türkei bis Ende 2027 rund 850.000 Kilometer Glasfaserkabel verlegt haben wird, eine Länge, die in etwa dem 15-fachen Erdumfang entspricht. Bereits jetzt sind etwa 600.000 Kilometer installiert, was die hohen Ansprüche an Geschwindigkeit und Datenkapazität im zukünftigen 5G-Netz unterstreicht. Ein schneller und stabiler Internetzugang soll dabei sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen und industriellen Anwendungen zugutekommen, insbesondere in Hinblick auf die wachsende Bedeutung des „Internets der Dinge“ (IoT) mit Millionen vernetzter Maschinen.
Zusätzlich sollen die Glasfaseranschlüsse bis Ende des Jahres rund 9 Millionen Kunden erreichen und bis 2027 auf 12,5 Millionen ansteigen, wodurch schnelles und stabiles Internet zunehmend in die Haushalte einzieht. Dies ist ein deutlicher Fortschritt auf dem Weg zu einer digitalen Gesellschaft, die den Anforderungen des 21. Jahrhunderts gewachsen ist.
Hohe Nutzung und wachsendes Vertrauen in digitale Dienste
Auch die Nutzung digitaler Kommunikationsdienste wie der registrierten elektronischen Post (KEP) soll zunehmen und bis 2027 auf 3,15 Millionen Konten anwachsen. Die Türkei gilt dabei als Vorreiter, was die durchschnittliche mobile Nutzung angeht: Schon 2020 lag sie mit einer Nutzung von 488 Minuten pro Monat pro Person europaweit an der Spitze. Die Zahl der 5G-Abonnenten nimmt seit der Einführung kontinuierlich zu, und die Regierung fördert diesen Ausbau aktiv, um die Position der Türkei als Technologie-Hub zu stärken.
Diese Entwicklungen zeigen, dass die Türkei ihre digitale Infrastruktur nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ aufwertet. Mit einem breit ausgebauten Netzwerk könnte das Land zu einem Modell für Schwellenländer werden, die ebenfalls eine digitale Transformation anstreben.