Die externen Vermögenswerte der Türkei sind laut Zentralbank bis Ende September um 6,7 Prozent auf knapp 355 Milliarden US-Dollar gestiegen. Gleichzeitig verringerte sich das internationale Investitionsdefizit leicht, was auf eine verbesserte Vermögenslage des Landes hinweist.
Stabilität bei externen Verbindlichkeiten und wachsendes Vermögen
Die Zentralbank der Türkei berichtete, dass die externen Verbindlichkeiten des Landes gegenüber ausländischen Gläubigern im gleichen Zeitraum um 3,3 Prozent auf 673 Milliarden US-Dollar zunahmen. Das Internationale Investitionsdefizit (IIP), welches die Differenz zwischen externen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten darstellt, verbesserte sich leicht von minus 318,6 Milliarden US-Dollar Ende 2023 auf minus 318,1 Milliarden US-Dollar im September.
Ein Blick auf die Vermögensstruktur zeigt, dass die Reserveaktiva um 7,9 Prozent auf 152,1 Milliarden US-Dollar anstiegen. Gleichzeitig legten andere Investitionen um 4,5 Prozent auf 129,8 Milliarden US-Dollar zu. Besonders bemerkenswert war der Anstieg der Portfolioinvestitionen, die um 23,6 Prozent auf 119,1 Milliarden US-Dollar wuchsen.
Zunahme bei Aktien und türkischen Staatsanleihen
Ausländische Investitionen in Aktien türkischer Unternehmen erreichten mit 33,7 Milliarden US-Dollar einen Zuwachs von 14,2 Prozent im Vergleich zum Jahresende 2023. Auch die Bestände an türkischen Staatsanleihen stiegen auf 15,8 Milliarden US-Dollar, was auf das wachsende Interesse internationaler Investoren an der Türkei hinweist.
Die ausstehenden Eurobond-Bestände ausländischer Investoren erhöhten sich um 3,7 Prozent und lagen bei 44,1 Milliarden US-Dollar.
Währungs- und Einlagenentwicklung im Fokus
Im Bankensektor der Türkei zeigten sich gemischte Entwicklungen: Die Deviseneinlagen von Ausländern bei türkischen Banken gingen bis Ende September um 3,2 Prozent auf 41,8 Milliarden US-Dollar zurück. Im Gegensatz dazu verzeichneten Einlagen in türkischer Lira einen deutlichen Anstieg um 27,8 Prozent und erreichten 21,8 Milliarden US-Dollar.
Positive Trends bei externen Vermögenswerten
Die neuesten Zahlen der Zentralbank unterstreichen die Fortschritte der Türkei bei der Stabilisierung ihrer internationalen Finanzlage. Der Anstieg der externen Vermögenswerte, insbesondere bei Reserveaktiva und Portfolioinvestitionen, deutet auf ein gesteigertes Vertrauen internationaler Investoren hin. Gleichzeitig bleibt die Herausforderung bestehen, das internationale Investitionsdefizit weiter zu reduzieren und das wirtschaftliche Gleichgewicht nachhaltig zu stärken.