Türkei: Leistungsbilanzdefizit steigt im Februar auf 4,4 Milliarden US-Dollar

16.04.2025 – 6:30 Uhr

Das Leistungsbilanzdefizit der Türkei hat sich im Februar auf 4,4 Milliarden US-Dollar ausgeweitet – nach revidierten 4 Milliarden im Januar. Das teilte die türkische Zentralbank am 14. April mit. Der Wert lag damit nur leicht über den Markterwartungen von 4,3 Milliarden US-Dollar.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat, als das Defizit 3,33 Milliarden Dollar betrug, zeigt sich ein deutlicher Anstieg.

Gold- und energieadjustierte Bilanz im Plus

Ohne Berücksichtigung von Gold- und Energieimporten verzeichnete die Leistungsbilanz im Februar allerdings einen Überschuss von 2,16 Milliarden Dollar, wie die Zentralbank weiter mitteilte.

Das Warenhandelsdefizit belief sich auf 5,73 Milliarden Dollar – ein Anstieg gegenüber den 4,7 Milliarden aus dem Januar.

Dienstleistungen stützen die Bilanz

Nettoeinnahmen aus dem Dienstleistungssektor lagen bei 2,45 Milliarden Dollar. Dabei entfielen allein auf den Bereich Reiseverkehr 2 Milliarden Dollar, während der Transportsektor 1,2 Milliarden beisteuerte.

Kapitalzuflüsse aus dem Ausland

Die Direktinvestitionen beliefen sich im Februar auf einen vergleichsweise geringen Nettozufluss von 11 Millionen Dollar. Demgegenüber verzeichneten Portfolioinvestitionen ein deutliches Plus von 2,6 Milliarden Dollar. Ausländische Investoren tätigten Nettoankäufe in Höhe von 25 Millionen Dollar bei Aktien und 675 Millionen Dollar bei inländischen Staatsanleihen.

12-Monats-Defizit wächst weiter

Das über die letzten zwölf Monate kumulierte Leistungsbilanzdefizit erhöhte sich auf 12,8 Milliarden US-Dollar, nach 11,76 Milliarden im Januar.

Die Zentralbank erklärte, dass das Defizit vor allem durch Direktinvestitionen (4,8 Mrd. USD) und Portfolioinvestitionen (15,2 Mrd. USD) finanziert wurde.