Die kurzfristige Auslandsverschuldung der Türkei ist im Oktober auf 180,1 Milliarden US-Dollar gestiegen. Dies entspricht einem Zuwachs von 2,3 Prozent im Vergleich zum Jahresende 2023, wie aus den Daten der Türkischen Zentralbank (TCMB) hervorgeht. Besonders die von Banken aufgenommenen kurzfristigen Kredite wuchsen erheblich um 20,1 Prozent und erreichten 82,2 Milliarden US-Dollar.
Berechnung nach Restlaufzeit – 236,1 Milliarden US-Dollar
Unter Berücksichtigung der verbleibenden Laufzeit von einem Jahr oder weniger belief sich der kurzfristige Auslandsverschuldungsstand auf 236,1 Milliarden US-Dollar. Dies liegt nur knapp unter dem bisherigen Rekord von 236,6 Milliarden US-Dollar, der im Juni 2023 verzeichnet wurde.
Die von Banken aufgenommenen kurzfristigen Kredite stiegen im Vergleich zum Jahresende 2023 um bemerkenswerte 81,7 Prozent auf 22,8 Milliarden US-Dollar. Dagegen sanken die Fremdwährungseinlagen von Nichtbanken mit Sitz im Ausland um 2,0 Prozent auf 19,6 Milliarden US-Dollar, während die Einlagen von ausländischen Banken um 9,0 Prozent auf 18,8 Milliarden US-Dollar zurückgingen. Hingegen erhöhten sich die in türkischer Lira geführten Einlagen von ausländischen Anlegern um 38,2 Prozent auf 20,9 Milliarden US-Dollar.
Importschulden und Verschuldung des öffentlichen Sektors
Im Bereich der Importschulden, die unter die sonstigen Sektoren fallen, wurde ein Rückgang um 2,8 Prozent verzeichnet. Die Schulden beliefen sich auf 52,8 Milliarden US-Dollar. Im Gegensatz dazu stieg die kurzfristige Verschuldung des öffentlichen Sektors um 15,5 Prozent und lag bei 39,8 Milliarden US-Dollar. Der private Sektor wies eine Zunahme der kurzfristigen Auslandsverschuldung um 7,9 Prozent auf 102,8 Milliarden US-Dollar auf.
Die Währungszusammensetzung der kurzfristigen Auslandsverschuldung zeigt, dass 47,3 Prozent der Schulden in US-Dollar denominiert sind. 21,2 Prozent entfallen auf den Euro, 16,4 Prozent auf die türkische Lira und 15,1 Prozent auf andere Währungen.
Von der gesamten kurzfristigen Auslandsverschuldung entfielen 23,4 Prozent auf den öffentlichen Sektor, 15,9 Prozent auf die Türkische Zentralbank und 60,7 Prozent auf den privaten Sektor. Ein Anteil von 22,9 Milliarden US-Dollar der Schulden stammte aus Verbindlichkeiten türkischer Banken sowie privater Unternehmen gegenüber ihren Tochtergesellschaften oder Niederlassungen im Ausland.
Die Daten zeigen, dass die kurzfristige Auslandsverschuldung der Türkei weiterhin ein zentraler Indikator für die wirtschaftliche Stabilität bleibt. Die Dynamik in den verschiedenen Sektoren und Währungszusammensetzungen unterstreicht die Notwendigkeit einer genauen Überwachung und gezielter Maßnahmen im Schuldenmanagement.