Die Türkei hat im Jahr 2023 mit 224,6 Milliarden Türkischen Lira (rund 6,45 Milliarden US-Dollar) eine Rekordsumme für den Umweltschutz ausgegeben. Dies markiert einen bemerkenswerten Anstieg von 56,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, was die zunehmende Bedeutung von Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein im Land unterstreicht. Laut den neuesten Daten des Türkischen Statistikamts (TÜİK) entfielen 66,8 Prozent dieser Ausgaben auf Unternehmen, sowohl aus dem Finanzsektor als auch aus anderen Branchen. Der Rest, etwa 33,2 Prozent, wurde von staatlichen Institutionen, gemeinnützigen Organisationen sowie Haushalten bereitgestellt, die in die Förderung von Umweltschutzmaßnahmen investierten.
Fokus auf Abfallwirtschaft und Abwasserbehandlung
Der größte Teil der Umweltausgaben, 63,3 Prozent, floss in die Abfallwirtschaft. Diese umfasst sowohl die Abfallentsorgung als auch das Recycling und die Wiederverwertung von Materialien, ein Bereich, der zunehmend im Fokus der türkischen Regierung steht. Abwasserbehandlung und die damit verbundenen Infrastrukturprojekte nahmen mit 14,7 Prozent ebenfalls einen bedeutenden Anteil der Ausgaben ein. Weitere Ausgaben wurden in den Schutz von Biodiversität und natürlichen Landschaften investiert, die 8,3 Prozent der Gesamtausgaben ausmachten. Auch die Sanierung von Böden und Gewässern erhielt einen Teil der Mittel, mit 5,4 Prozent.
Ein besonders bemerkenswerter Aspekt der Investitionen war, dass nur 2,7 Prozent des Budgets für den Klimaschutz und die Luftreinhaltung aufgewendet wurden, was auf die Prioritäten der Regierung hinweist, aber auch aufzeigt, dass diese Bereiche noch Potenzial für Verbesserungen bieten. Der Anteil der Umweltschutzausgaben am Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank jedoch von 0,95 Prozent im Jahr 2022 auf 0,85 Prozent im Jahr 2023, was darauf hinweist, dass die Ausgaben in Relation zum Wirtschaftswachstum etwas zurückgegangen sind, obwohl die absoluten Investitionen weiterhin steigen.