Türkei führt den globalen Drohnenmarkt an – Bayraktar TB2 als Gamechanger

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21.09.2024 – 15:00 Uhr

Ein Bericht des US-amerikanischen Think Tanks CNAS bestätigt: Die Türkei hat sich in den letzten Jahren als weltweit größter Anbieter von bewaffneten Drohnen etabliert. Vor allem der Bayraktar TB2 hat dem Land zu internationalem Ansehen verholfen.

Laut einem Bericht des “Center for a New American Security” (CNAS), einem führenden US-Think Tank, hat sich der Markt für bewaffnete Drohnen in den letzten Jahren grundlegend verändert. Einstige Marktführer wie die USA und Israel haben ihre Vormachtstellung verloren, während die Türkei und China die neuen Hauptakteure im globalen Geschäft mit unbemannten Luftfahrzeugen (SİHA) geworden sind. Besonders bemerkenswert: Die Türkei hat sich durch den Verkauf des Bayraktar TB2, einer hochmodernen Drohne, an die Spitze des globalen SİHA-Markts katapultiert.

Revolution der Drohnentechnologie

Der Fortschritt in der Drohnentechnologie in den letzten drei Jahrzehnten hat die militärische Landschaft weltweit verändert. Während die USA und Israel in den 1990er und 2000er Jahren die Drohnentechnologie dominierten, ist diese Dominanz heute Geschichte. Die Türkei, China und Iran sind mittlerweile führende Nationen, die durch kostengünstige, aber effektive militärische Drohnen den globalen Markt neu definieren. Vor allem die Türkei hat in den letzten Jahren eine beeindruckende Marktpräsenz aufgebaut.

Der CNAS-Bericht hebt hervor, dass die strikte Bindung der USA an das “Missile Technology Control Regime” (MTCR) ihre Fähigkeit zur Ausweitung des Drohnenexports eingeschränkt hat. Dies hat es Wettbewerbern wie China und der Türkei ermöglicht, in diese Lücke zu stoßen und ihre diplomatische und wirtschaftliche Position im internationalen SİHA-Markt zu festigen.

Bayraktar TB2 – Der Star des Marktes

Der Erfolg der Türkei im globalen Drohnenmarkt ist untrennbar mit dem Bayraktar TB2 verbunden. Im Jahr 2022 kauften sechs neue Länder bewaffnete Drohnen – und alle setzten auf den Bayraktar TB2. Seit 2021 ist die Türkei der weltweit größte Exporteur von bewaffneten Drohnen, was durch die erfolgreichen Einsätze des TB2 in Konflikten wie in Libyen, Karabach und der Ukraine unterstrichen wird. Diese Einsätze haben nicht nur die Effizienz der türkischen Drohnentechnologie gezeigt, sondern auch das internationale Vertrauen in die türkische Verteidigungsindustrie gestärkt.

Ein weiterer Wettbewerbsvorteil der Türkei: Die schnellen Lieferzeiten, die im Vergleich zu anderen Anbietern wie China oder den USA den Ausschlag für türkische Drohnen geben.

Drohnenmarkt im Wandel

Trotz des türkischen Erfolgs bleibt der Drohnenmarkt dynamisch. Besonders in Afrika hat sich die Verbreitung von Drohnen in den letzten Jahren stark beschleunigt. Während zwischen 1995 und 2019 jährlich durchschnittlich zwei Drohnentransfers auf den Kontinent stattfanden, stieg diese Zahl seit 2020 auf 13 pro Jahr. Ein großer Teil dieser Transfers entfällt auf den Bayraktar TB2, der zunehmend auch in afrikanischen Konfliktzonen eingesetzt wird.

Zahlen und Ausblick

Der CNAS-Bericht liefert eindrucksvolle Zahlen: Seit 2018 haben die Türkei, China und die USA insgesamt 69 bewaffnete Drohnen in 40 verschiedene Länder geliefert. Die Türkei allein stellt dabei 65 % der verkauften Drohnen, während China auf 26 % und die USA lediglich auf 8 % kommen. Dieses Ungleichgewicht zeigt die neue Machtverteilung auf dem globalen Drohnenmarkt.

Besondere Beachtung findet auch der Anstieg beim Einsatz von sogenannten „Loitering Munition“, einer Technologie, die in den 1980er Jahren entwickelt wurde, aber erst nach dem Karabach-Konflikt 2020 internationale Aufmerksamkeit erlangte.