Die Türkei positioniert sich zunehmend als wichtiger Akteur auf dem globalen Energiemarkt und fungiert als bedeutende Drehscheibe zwischen den Energieproduzenten im Nahen Osten, Russland und Europa. Dies geht aus einem Bericht des Gas Exporting Countries Forum (GECF) hervor.
Laut der Analyse wird das Land seine Investitionen in die heimische Gasförderung bis 2050 erheblich steigern. Die strategische Ausrichtung zielt darauf ab, die Abhängigkeit von Energieimporten zu verringern und eine stärkere Unabhängigkeit zu erreichen.
Ein zentraler Bestandteil dieser Strategie ist das Sakarya-Gasfeld im Schwarzen Meer, das als Schlüsselprojekt für die inländische Produktion und die Stärkung der Türkei als regionales Gastransitland gilt. Neben weiteren Entwicklungen im Schwarzen Meer werden auch Investitionen in Onshore-Projekte und den Ausbau der Pipeline-Infrastruktur vorangetrieben, um sowohl den nationalen als auch den internationalen Gasmarkt zu bedienen.
Der Bericht betont, dass staatliche Anreize und Kooperationen mit ausländischen Investoren technologische Fortschritte und eine effizientere Nutzung der Ressourcen ermöglichen. Dadurch könne die Türkei ihre Energieversorgung sichern, geopolitische Ambitionen verfolgen und gleichzeitig Umweltziele berücksichtigen.
Mit diesen Investitionen soll das Land die Erdgasversorgung als Übergangslösung aufrechterhalten und gleichzeitig sein Energiemodell diversifizieren. Bis 2050 könnte das Sakarya-Feld eine Produktionskapazität von bis zu 17 Milliarden Kubikmetern erreichen.
Die Erdgasproduktion der Türkei lag 2023 bei 1,3 Milliarden Kubikmetern, eine deutliche Steigerung gegenüber den 0,4 Milliarden Kubikmetern im Jahr 2022. Haupttreiber dieser Entwicklung ist das Sakarya-Gasfeld, das 2020 entdeckt wurde und inzwischen eine wichtige Rolle in der türkischen Energiepolitik spielt.
Der Bericht hebt hervor, dass die Türkei voraussichtlich das einzige europäische Land sein wird, dessen Erdgasnachfrage signifikant wachsen wird. Gründe dafür seien das starke Wirtschaftswachstum, der Ausbau der Gasnetze, neue heimische Gasfunde und vermehrte Importmöglichkeiten.
Der Energiebedarf konzentriert sich vor allem auf die Stromerzeugung und den Industriesektor, die beide für die wirtschaftliche und industrielle Entwicklung des Landes von zentraler Bedeutung sind. Prognosen zufolge wird die Türkei mit einer langfristigen Wachstumsrate von 3,2 Prozent zu einem bedeutenden wirtschaftlichen Akteur in der Region aufsteigen.
Die strategisch günstige Lage zwischen Europa und Asien sowie eine wachsende industrielle Basis stärken die wirtschaftliche Position des Landes. Bis 2050 wird erwartet, dass die Türkei ihren Einfluss in der Region weiter ausbauen und eine führende Rolle auf dem Energiemarkt übernehmen wird.