Der türkische Zentralhaushalt hat im November 2024 ein Defizit von 16,65 Milliarden Türkischen Lira (ca. 483,4 Millionen US-Dollar) verzeichnet. Im Vergleich zum Vormonat, in dem das Defizit noch bei 186 Milliarden Lira lag, ist dieser Rückgang bemerkenswert. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres, 2023, wurde hingegen ein Haushaltsüberschuss von 75,6 Milliarden Lira erzielt.
Ausgaben und Einnahmen steigen
Laut Angaben des Finanzministeriums stiegen die Ausgaben im November um 42,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat und erreichten 956 Milliarden Lira. Gleichzeitig stiegen die Einnahmen um 25,8 Prozent auf 939,5 Milliarden Lira. Besonders bemerkenswert war der Anstieg der Mehrwertsteuer-Einnahmen, die mehr als 100 Prozent gegenüber dem Vorjahr zulegten und 104,4 Milliarden Lira erreichten. Auch die Einnahmen aus der Sonderverbrauchssteuer stiegen um 37 Prozent auf 140,5 Milliarden Lira.
Auf der Ausgabenseite wurden 809,8 Milliarden Lira für nicht-zinsbedingte Ausgaben aufgewendet, was einen Anstieg von 40,5 Prozent im Jahresvergleich bedeutet. Die Zinsausgaben hingegen stiegen um 54,6 Prozent auf 146,3 Milliarden Lira.
Primärüberschuss sinkt im Vergleich zum Vorjahr
Trotz des Defizits konnte ein Primärüberschuss von 129,6 Milliarden Lira erzielt werden, was jedoch einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr (170,2 Milliarden Lira) darstellt. Im Oktober 2024 war der Primärüberschuss sogar in einen Primärdefizit von 50 Milliarden Lira umgeschlagen.
Im Zeitraum von Januar bis November 2024 weitet sich das jährliche Defizit auf insgesamt 1,3 Billionen Lira aus, was einen Anstieg von 140 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Die Ausgaben stiegen um 75 Prozent auf 9,1 Billionen Lira, während die Einnahmen um mehr als 67 Prozent auf 7,79 Billionen Lira wuchsen.
Im Hinblick auf den Primärüberschuss wurde ein Defizit von 81,7 Milliarden Lira verzeichnet, nachdem im gleichen Zeitraum des Vorjahres noch ein Primärüberschuss von 99,9 Milliarden Lira erzielt worden war.