Staatliche Milliarden für den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur: Türkei investiert kräftig in die Zukunft

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27.10.2024 – 6:45 Uhr

Die türkische Regierung hat eine umfangreiche Investition in die Verkehrsinfrastruktur für 2025 angekündigt. Im Rahmen des neuen Budgets plant die Regierung, rund 662,6 Milliarden Türkische Lira (etwa 19 Milliarden US-Dollar) bereitzustellen, um Straßen-, Schienen- und Seeverkehr zu fördern und das Verkehrsnetz landesweit zu modernisieren. Angesichts der technologischen Entwicklung im Verkehrssektor will das Land nicht nur die bestehende Infrastruktur erweitern, sondern auch gezielt in neue Technologien investieren.

Fokus auf den Straßenverkehr

Ein Großteil der Mittel soll in den Straßenverkehr fließen. Rund 330 Milliarden Türkische Lira sind für die Straßeninfrastruktur vorgesehen, was einem Anstieg von 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dies spiegelt die zunehmende Bedeutung des Individualverkehrs wider: Bis September 2024 waren laut dem Türkischen Statistikinstitut rund 30,7 Millionen Fahrzeuge im Land registriert, mehr als die Hälfte davon Pkw. Mit dieser Investition sollen Straßenmodernisierungen und Kapazitätserweiterungen vorangetrieben werden, um dem steigenden Verkehrsaufkommen zu begegnen und die Effizienz der Straßenverbindungen zu verbessern.

Ausbau des Schienenverkehrs und Digitalisierung

Die Schienenverkehrsinfrastruktur, die 215 Milliarden Lira erhält, wird ebenfalls ausgebaut. Diese Investition bedeutet eine Erhöhung um 42 Prozent im Vergleich zu 2024. Ziel ist es, den Personen- und Güterverkehr auf der Schiene zu fördern, was nicht nur die Straßen entlasten, sondern auch die Transportkapazitäten für den wirtschaftlichen Güterverkehr stärken soll. Bereits in den vergangenen Jahren hat die Türkei ihre Schienenverkehrsinfrastruktur im Zuge von Großprojekten wie der Hochgeschwindigkeitsbahn erheblich verbessert und verfolgt ehrgeizige Pläne, weitere Hochgeschwindigkeitsstrecken zu entwickeln und den Transportkorridor zwischen Asien und Europa auszubauen.

Ein weiterer Fokus liegt auf der digitalen Verkehrsinfrastruktur, die mit 17,4 Milliarden Lira unterstützt wird, ein Plus von 62 Prozent im Vergleich zu 2024. Dieses Budget ist unter anderem für die Entwicklung neuer Technologien zur Optimierung des Verkehrsflusses, zur Verbesserung der Verkehrssicherheit und für die Effizienzsteigerung von Verkehrsknotenpunkten vorgesehen. Die Digitalisierung soll dazu beitragen, Echtzeitdaten für eine verbesserte Verkehrssteuerung bereitzustellen und langfristig die Basis für autonomes Fahren zu legen.

Maritime Projekte für Wachstum und Sicherheit

Auch die Investitionen in die maritime Infrastruktur steigen von 4,3 Milliarden auf 5,7 Milliarden Lira. Die Türkei hat in den letzten zwei Jahrzehnten intensiv in ihre Häfen und maritime Verbindungen investiert, um ihre Rolle als Handelsdrehscheibe zwischen Europa und Asien zu stärken. Verkehrsminister Abdülkadir Uraloğlu berichtete, dass in den ersten neun Monaten des Jahres 2024 etwa 65.807 Schiffe die wichtigen Wasserstraßen der Türkei – den Bosporus und die Dardanellen – passierten. Angesichts des wachsenden Schiffverkehrs im Bosporus sieht die Regierung weiteres Potenzial zur Verbesserung der Sicherheit und Effizienz in den türkischen Gewässern.