Spirit Airlines meldet Insolvenz an

Bild: Spirit Airlines
Bild: Spirit Airlines
30.11.2024 – 6:45 Uhr

Niedrigpreismodell stößt an Grenzen. Die amerikanische Fluggesellschaft Spirit Airlines hat Insolvenz nach Kapitel 11 beantragt. Das Unternehmen, das für sein Niedrigpreismodell bekannt ist, kämpft mit Schulden in Höhe von 9 Milliarden US-Dollar. Wie aus Berichten der amerikanischen Medien hervorgeht, konnte Spirit seit 2019 keine Gewinne mehr verzeichnen und musste 2023 einen Börsenwertverlust von 90 Prozent hinnehmen.

Das Unternehmen plant, seine Schulden zu restrukturieren und über ein Abkommen mit seinen Gläubigern bis zum ersten Quartal 2025 wieder wirtschaftlich auf die Beine zu kommen. Gründe für die Schieflage sind unter anderem technische Probleme mit den Triebwerken von Pratt & Whitney, die einen Teil der Flotte lahmgelegt haben.

Marktbedingungen und Fusion gescheitert

Die Insolvenz ist nicht nur auf technische Probleme zurückzuführen. Ein wesentlicher Rückschlag war die Blockade einer geplanten Fusion mit JetBlue Airways durch ein US-Bundesgericht. Dies hätte Spirit wirtschaftlich stärken können. Stattdessen blieb das Unternehmen anfällig für die Herausforderungen des hart umkämpften Niedrigpreissegments, das von hohen Betriebskosten und zunehmender Konkurrenz geprägt ist.

Auch der Versuch, mit Premium-Angeboten wie erweiterten Sitzplätzen und zusätzlichen Serviceleistungen die Einnahmen zu steigern, konnte den Abwärtstrend nicht stoppen. Spirit Airlines gehört zu den wenigen Fluggesellschaften, die trotz eines Nachfrageschubs nach der Pandemie in die Insolvenz geraten sind.

Betrieb bleibt vorerst stabil

Trotz der finanziellen Schwierigkeiten gibt Spirit Airlines an, den Flugbetrieb aufrechtzuerhalten. Alle Tickets, Gutschriften und Treuepunkte behalten ihre Gültigkeit. Die Gewerkschaften der Kabinenbesatzung haben zudem angekündigt, während der Restrukturierungsphase die Interessen der Mitarbeiter zu wahren.

Mit mehr als 12.800 Beschäftigten und einer Flotte von über 200 Airbus A320 kämpft das Unternehmen weiterhin mit erheblichen Kapazitätsproblemen. Nach aktuellen Schätzungen könnten bis 2025 bis zu 67 Flugzeuge aufgrund technischer Schwierigkeiten ausfallen.