Die türkische Wirtschaft zeigt erneut positive Entwicklungen: Der Leistungsbilanzüberschuss der Türkei stieg im Juli 2024 auf 566 Millionen US-Dollar, ein deutlicher Anstieg gegenüber den 330 Millionen US-Dollar im Vormonat. Dies markiert den zweiten Monat in Folge, in dem die Türkei einen Überschuss in ihrer Zahlungsbilanz verzeichnet, wie die Zentralbank bekanntgab.
Dieser positive Trend in der Leistungsbilanz der Türkei wird als Zeichen der finanziellen Stabilität gewertet. Der türkische Finanzminister Mehmet Şimşek führte den anhaltenden Anstieg des Kapitalzuflusses auf das Vertrauen in das von der Regierung umgesetzte Wirtschaftsprogramm zurück. Er hob hervor, dass in den letzten zwölf Monaten Kapitalzuflüsse – inklusive nicht näher spezifizierter Quellen – ohne Berücksichtigung der Reserven 43,3 Milliarden US-Dollar erreicht haben. Şimşek betonte, dass die Regierung weiterhin auf strukturelle Reformen setzen werde, um die makroökonomische und finanzielle Stabilität weiter zu festigen.
Warenbilanz: Defizit und Reiseeinnahmen im Fokus
Während die Leistungsbilanz durch eine positive Entwicklung gekennzeichnet war, wies der Handel mit Waren im Juli ein Defizit auf. Dieses stieg von 4,2 Milliarden US-Dollar im Juni auf 5,1 Milliarden US-Dollar im Juli. Im Gegensatz dazu stieg der Nettozufluss im Reiseverkehr auf beeindruckende 5,6 Milliarden US-Dollar, was die Bedeutung des Tourismussektors für die türkische Wirtschaft weiter unterstreicht.
Bereinigt um Gold und Energie, wies die Leistungsbilanz der Türkei im Juli einen Nettogewinn von 4,88 Milliarden US-Dollar auf, was auf das starke Wachstum in den Bereichen Dienstleistungen und Tourismus hinweist. Diese Entwicklungen zeigen das Potenzial des Landes, sich langfristig durch den weiteren Ausbau seines Tourismussektors und anderer Dienstleistungen wirtschaftlich zu stabilisieren.
Kapitalzuflüsse und Investitionen: Positive Signale für die Zukunft
Neben den Fortschritten in der Leistungsbilanz meldete die Türkei auch einen deutlichen Anstieg der Direktinvestitionen. Im Juli betrugen die Nettozuflüsse 670 Millionen US-Dollar, nachdem im Juni bereits 455 Millionen US-Dollar gemeldet wurden. In den ersten acht Monaten des Jahres 2024 beliefen sich die Nettozuflüsse auf 2,66 Milliarden US-Dollar, was zwar leicht unter den 2,75 Milliarden US-Dollar im gleichen Zeitraum des Vorjahres liegt, dennoch aber ein stabiles Investitionsklima signalisiert.
Besonders bemerkenswert sind auch die Portfolioinvestitionen, die von 589 Millionen US-Dollar im Juni auf 3,7 Milliarden US-Dollar im Juli stark anstiegen. Dies brachte die Gesamtzuflüsse in den ersten acht Monaten des Jahres auf 15,9 Milliarden US-Dollar. Auch bei den Transaktionen von Ausländern in türkischen Staatsanleihen zeigte sich ein Anstieg der Käufe, während Verkäufe von Aktien in geringerem Maße verzeichnet wurden.
Zusätzlich stiegen die Einlagen von ausländischen Banken in inländischen Banken um 1,26 Milliarden US-Dollar, was sowohl durch eine Zunahme der Fremdwährungseinlagen als auch durch eine Zunahme der Einlagen in türkischer Lira gestützt wurde.
Reserven und Leistungsbilanzdefizit: Stabilität in Sicht
Die offiziellen Reserven des Landes stiegen im Juli um 5,37 Milliarden US-Dollar, was die Bemühungen zur Stabilisierung der Währungsreserven unterstreicht. Dies ist besonders bemerkenswert angesichts des Rückgangs des Leistungsbilanzdefizits: Von Januar bis Juli 2024 belief sich das Defizit auf 16,05 Milliarden US-Dollar, was einen deutlichen Rückgang im Vergleich zu den 42 Milliarden US-Dollar im Vorjahr darstellt.
Das annualisierte Leistungsbilanzdefizit der Türkei sank ebenfalls, von 24,98 Milliarden US-Dollar im Juni auf 19,09 Milliarden US-Dollar im Juli. Diese Reduzierung des Defizits unterstreicht die erfolgreichen Maßnahmen der Regierung, die finanzielle Stabilität des Landes nachhaltig zu verbessern.