OECD prognostiziert türkisches BIP-Wachstum von 3,5 Prozent in 2024

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07.12.2024 – 6:40 Uhr

Das Wirtschaftswachstum der Türkei wird sich 2024 auf 3,5 Prozent und 2025 auf 2,6 Prozent verlangsamen, da die erforderlichen makroökonomischen Stabilisierungsmaßnahmen die Inlandsnachfrage bremsen werden, so die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in ihrem am 4. Dezember veröffentlichten Wirtschaftsausblick.

Die Exporte dürften jedoch aufgrund einer Verbesserung des externen Umfelds und einer anhaltenden Belebung des internationalen Tourismus zunehmen, fügte sie hinzu. Das BIP-Wachstum der Türkei wird sich voraussichtlich 2026 erholen und 4 Prozent erreichen, da die Auswirkungen der Stabilisierungspolitik nachlassen, so die in Paris ansässige Organisation. In ihrem im September veröffentlichten Zwischenbericht prognostizierte die Organisation für die Türkei ein BIP-Wachstum von 3,2 Prozent. Die türkische Wirtschaft wuchs 2023 um 5,1 Prozent.

Die OECD hat unterdessen ihre globale Wachstumsprognose für 2025 auf 3,3 Prozent angehoben, warnt jedoch vor dem Risiko protektionistischer Maßnahmen, die die Inflation anheizen und die Wirtschaft bremsen könnten.

Nur wenige Wochen bevor Donald Trump mit dem Versprechen, Zölle auf US-Handelspartner zu erheben, ins Weiße Haus zurückkehrt, warnte die OECD, dass „ein stärkerer Handelsprotektionismus, insbesondere von den größten Volkswirtschaften“, zusammen mit geopolitischen Spannungen und hohen Staatsschulden ein „Abwärtsrisiko“ darstelle. „Die Zunahme handelsbeschränkender Maßnahmen könnte zu höheren Kosten und Preisen führen, Investitionen abschrecken, Innovationen schwächen und letztlich das Wachstum bremsen“, warnte die OECD in ihrem Bericht.

Eine weitere Zunahme globaler Handelsbeschränkungen würde die Importpreise erhöhen, die Produktionskosten für Unternehmen in die Höhe treiben und den Lebensstandard der Verbraucher senken, fügte sie hinzu. Der Anstieg der globalen Wachstumsprognose für 2025 um 0,1 Prozentpunkte auf 3,3 Prozent ist in erster Linie auf das stärkere Wachstum in den USA zurückzuführen.

Sowohl für Frankreich als auch für Deutschland wurden die Wachstumsprognosen für 2025 um 0,3 Prozentpunkte auf 0,9 Prozent bzw. 0,7 Prozent gesenkt, da die Länder mit politischen Krisen und zunehmendem fiskalischem Druck konfrontiert sind.