Moody’s aktualisiert Türkei-Kreditbewertung nicht – Erwartungen bleiben positiv

28.01.2025 – 6:45 Uhr

Die internationale Ratingagentur Moody’s hat die Kreditbewertung der Türkei in dieser Woche nicht aktualisiert, obwohl Analysten zuvor eine Erhöhung erwartet hatten. Moody’s hatte zuletzt im Juli 2024 die Bewertung um zwei Stufen von „B3“ auf „B1“ angehoben und die Ausblicksnote auf „positiv“ belassen. Die Entscheidung, die Bewertung diesmal nicht zu ändern, überrascht viele Marktbeobachter, die einen weiteren Schritt nach oben prognostiziert hatten.

Moody’s zeigt sich optimistisch über die Zukunft

Trotz der Entscheidung, keine Änderungen vorzunehmen, erklärte Moody’s, dass die Türkei unter bestimmten Bedingungen weiterhin mit einer Erhöhung der Kreditbewertung rechnen könne. So könnte die Bewertung steigen, wenn die wirtschaftliche Stabilität des Landes gewahrt bleibt und weiterhin wirksame Maßnahmen zur Dämpfung der inländischen Kreditnachfrage umgesetzt werden. Diese Faktoren seien entscheidend für die weitere Entwicklung der Bewertung, hieß es in der Stellungnahme.

Die Bewertung der Türkei hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert. Nachdem die Regierung im Mai 2023 traditionelle wirtschaftliche Politiken umgesetzt hatte, begannen internationale Ratingagenturen, ihre Haltung gegenüber der Türkei zu überdenken. Im März 2024 erhöhte Fitch das Kreditrating der Türkei nach zwölf Jahren erstmals und stufte es von „B“ auf „B+“ hoch, bei gleichzeitiger Verbesserung der Aussichten auf „positiv“.

Weitere Entwicklungen in der internationalen Kreditbewertung

Moody’s folgte diesem Trend im Juli 2024 mit einer bemerkenswerten Anhebung um zwei Stufen, von „B3“ auf „B1“, was einen historischen Schritt darstellt. Auch Standard & Poor’s (S&P) nahm eine Erhöhung vor und stufte das Rating im Mai 2024 von „B“ auf „B+“. Im September 2024 erhöhte Fitch erneut die Bewertung der Türkei auf „BB-“ und zog die Aussichten von positiv auf stabil zurück.

Die positiven Bewertungen und die verbesserten Aussichten von internationalen Ratingagenturen spiegeln sich auch in den Prognosen für die kommenden Jahre wider. Laut Analysten wird erwartet, dass die Türkei in den nächsten zwei Jahren eine Zunahme von Portfolio-Investitionen verzeichnen wird, während der Handelsbilanzdefizit weiter sinken könnte und die Inflation voraussichtlich rückläufig sein wird. Diese Faktoren könnten langfristig zu einer weiteren Stabilisierung der türkischen Wirtschaft beitragen und eine erneute Aufwertung der Kreditbewertung ermöglichen.