Im Jahr 2023, als die Kreditvergabe generell eingeschränkt wurde, verlagerte sich der Schwerpunkt der individuellen Kreditaufnahme auf Kreditkarten. Die Kreditkartenschulden der Bürger erreichten im vergangenen Jahr einen Rekordwert und überstiegen 1 Billion TL, was einem Anstieg um das 2,5-fache binnen Jahresfrist entspricht.
Angesichts der hohen Inflation und der steigenden Lebenshaltungskosten fanden die Bürger in den Kreditkarten das Gegenmittel. Die steigende Nutzungsrate spiegelt sich auch in den Verschuldungsdaten wider.
Nach den Wahlen straffte die neue Wirtschaftsregierung die Geldpolitik. Mit hohen Zinssätzen und einigen Straffungsmaßnahmen ging die Kreditinanspruchnahme zurück. Die abnehmenden Kredite wurden jedoch durch Kreditkarten ersetzt.
2,5-facher Anstieg der Kartenschulden
Nach Angaben der Bankenregulierungs- und -aufsichtsbehörde (BDDK) erreichte die Kreditkartenverschuldung im Jahr 2023 ein Rekordhoch. Der Gesamtbetrag der Kreditkartenschulden, der sich 2022 auf 446 Milliarden TL belief, stieg bis Ende 2023 auf das 2,5-fache und überschritt 1,1 Billionen TL.
Verbraucherkredite schrumpfen
Trotz des Anstiegs der Kreditkartenschulden zog der Rückgang der Verbraucherkredite die Aufmerksamkeit auf sich. Die Verbraucherkredite schrumpften in diesem Zeitraum um 12 Prozent. In den Daten der BDDK für 2023 sticht die Expansion der Fahrzeugkredite hervor. Sie stiegen im Jahr 2023 um 93 Prozent.
Wohnungsbaukredite im Stillstand
Im selben Jahr kamen die Wohnungsbaudarlehen fast zum Stillstand. Sie wuchsen im gesamten Jahr nur um 22 Prozent. Inflationsbereinigt bedeutet diese Rate einen Rückgang um 26 Prozent.
Wenn der Verschuldungsbericht 2023 analysiert wird, erreicht die Gesamtverschuldung von Privatkrediten und Karten 2,7 Billionen TL.