Die türkische Zentralbank (TCMB) hat kürzlich betont, dass ihr neues Programm zur Umschuldung von Kreditkartenschulden für Zahlungssäumige den laufenden Desinflationsprozess unterstützt. Laut einer Analyse auf dem TCMB-Blog “Merkezin Güncesi” soll dieses Programm sicherstellen, dass Schuldner von den restriktiven Maßnahmen der Zentralbank weniger stark betroffen sind.
Kreditkartenschulden steigen – Umschuldung als Gegenmaßnahme
In der Analyse wird hervorgehoben, dass die jährliche Wachstumsrate der ausstehenden Kreditkartenschulden im Jahr 2023 auf 180 Prozent gestiegen ist. Dieses Wachstum wurde durch eine erhöhte Nutzung von Kreditkarten als Zahlungsmittel begünstigt. Dabei zeigt sich, dass die Mehrheit der Nutzer relativ geringe Schulden aufweist, während nur neun Prozent der Kreditkarteninhaber Schulden von über 150.000 Türkischen Lira haben. Diese Gruppe trägt jedoch mehr als 50 Prozent der gesamten Schuldenlast.
Zinssätze zur Entlastung der Haushalte
Die TCMB hat daher die maximale Zinssätze für Kreditkarten abhängig vom Schuldenstand differenziert. Dies soll die Verschuldung senken und den Binnenkonsum stabilisieren. Gleichzeitig stellte die Bank fest, dass sich die Verschuldung tendenziell auf Haushalte mit höheren Einkommen konzentriert.
Zusammenarbeit der Institutionen fördert Desinflation
Durch die Zusammenarbeit zwischen der TCMB und der Bankenaufsicht BDDK, die ein Umschuldungsprogramm für säumige Kreditkartenzahler eingeführt hat, wird versucht, die Auswirkungen restriktiver Geldpolitik auf verschuldete Haushalte zu minimieren. Dies geschieht im Rahmen makroprudenzieller Maßnahmen, um den Desinflationsprozess in der Türkei weiter zu unterstützen.