Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Wachstumsprognose für die türkische Wirtschaft leicht nach oben korrigiert. Im aktuellen World Economic Outlook geht der IWF nun davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt der Türkei im Jahr 2025 um 2,7 Prozent wachsen wird – eine leichte Steigerung gegenüber der Januar-Prognose von 2,6 Prozent.
Für 2026 wird ein weiteres Wachstum von 3,2 Prozent erwartet. Als Grund nennt der IWF jüngste Veränderungen in der Geldpolitik der Türkei, die auf eine straffere und stabilitätsorientierte Linie hindeuten.
Trotz des positiven Signals bleibt die Inflationslage angespannt: Die Teuerungsrate soll laut IWF-Prognose Ende 2025 bei 35,9 Prozent liegen, ehe sie im Jahr 2026 auf 22,8 Prozent zurückgeht. Auch beim Leistungsbilanzdefizit zeigt sich der IWF zurückhaltend optimistisch und erwartet für beide Jahre ein Defizit von 1,2 Prozent des BIP.
Globale Aussichten eingetrübt
Weltweit zeigt sich der IWF jedoch weniger zuversichtlich. Die globale Wachstumsprognose für 2025 wurde deutlich gesenkt: Statt 3,3 Prozent erwartet der Fonds nun nur noch ein Plus von 2,8 Prozent. Für 2026 rechnet man mit einem Wachstum von 3,0 Prozent, ebenfalls leicht unter der Januar-Prognose.
Hintergrund der globalen Korrekturen sind unter anderem die wirtschaftlichen Auswirkungen der neuen Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump. Die jüngsten protektionistischen Maßnahmen hätten laut IWF die Risiken für die globale Finanzstabilität erhöht, auch wenn nicht alle Maßnahmen bereits in den aktuellen Zahlen berücksichtigt seien.