Die Inflationsentwicklung in der Türkei hat sich verlangsamt. Nach Angaben des türkischen Statistikamts in Ankara stiegen die Verbraucherpreise im Oktober im Vergleich zum Vorjahr um 48,6 Prozent. Damit bleibt die Teuerung zwar auf dem niedrigsten Stand seit Juli 2023, jedoch hat sich die Dynamik des Rückgangs spürbar abgeschwächt. Noch im August und Juli war die Inflationsrate um rund zehn Prozentpunkte gefallen, während sie im September nur noch um etwa zwei Prozentpunkte sank und im Oktober kaum mehr Veränderung zeigte.
Experten hatten einen etwas stärkeren Rückgang auf etwa 48,3 Prozent erwartet. Doch trotz umfangreicher geldpolitischer Maßnahmen, die das Wirtschaftswachstum stabilisieren und gleichzeitig die Inflation kontrollieren sollen, bleibt der Druck auf die türkische Lira hoch.
Leitzinsanhebungen als Reaktion auf Teuerung
Seit Juni 2023 hat die türkische Zentralbank den Leitzins mit Unterstützung von Präsident Recep Tayyip Erdoğan deutlich um 41,5 Prozentpunkte erhöht, um der anhaltenden Inflation entgegenzuwirken. Die letzte Anhebung fand im März statt, seitdem bleibt der Leitzins bei 50 Prozent. Trotz dieser Maßnahmen stiegen die Preise im Oktober im Monatsvergleich erneut um fast drei Prozent.
Besonders deutliche Preiserhöhungen verzeichneten Kleidung und Schuhe, während im Jahresvergleich auch Gastronomie, Haushaltsführung und Bildungsangebote starke Preistreiber bleiben.