Immobilienboom in der Türkei – September zeigt starkes Wachstum

Yabancılar en çok Antalya'dan konut alıyor
20.10.2024 – 6:35 Uhr

Der Immobilienmarkt der Türkei befindet sich weiterhin auf einem klaren Wachstumspfad. Im September 2024 stiegen die Hausverkäufe um beeindruckende 37,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie aktuelle Daten des Türkischen Statistikinstituts (TÜİK) zeigen. Damit setzt sich der positive Trend der letzten Monate fort: Bereits im Juli und August verzeichnete der Markt signifikante Zuwächse von 16 Prozent bzw. 9,9 Prozent.

Hypothekengeschäft im Aufwind

Besonders bemerkenswert war der Anstieg der hypothekenfinanzierten Immobilienkäufe, die sich im September um 87,4 Prozent auf 18.825 Einheiten erhöhten. Dieser Anstieg ist besonders bemerkenswert, da es der erste signifikante Zuwachs in diesem Segment im Jahr 2024 ist. Hypothekenkäufe machten 11,2 Prozent der gesamten Transaktionen aus, was auf eine sich verbessernde Kreditvergabe der Banken hinweist.

Ausländische Käufer bleiben zurückhaltend

Während der Inlandsmarkt boomt, sank der Verkauf von Immobilien an ausländische Käufer um 31 Prozent. Im September wurden etwa 2000 Häuser an internationale Käufer verkauft, mit Istanbul als Top-Destination (783 Verkäufe), gefolgt von Antalya (548) und Mersin (210). Über das Jahr hinweg betrachtet, sanken die Verkäufe an Ausländer von Januar bis September um 39 Prozent im Vergleich zu 2023.

Warum jetzt kaufen?

Wirtschaftsexperten argumentieren, dass viele Verbraucher derzeit verstärkt Immobilien kaufen, da sie mit sinkenden Zinsen bei Immobilienkrediten rechnen. Die Erwartung, dass die Türkische Zentralbank die Zinsen senken könnte, treibt die Nachfrage nach Wohnungen an, bevor mögliche Preisanstiege eintreten. Die zunehmende Aktivität am Markt deutet darauf hin, dass die Käufer jetzt handeln, bevor die Preise aufgrund der wachsenden Nachfrage in die Höhe schießen.

Gesamtmarktentwicklung

In den ersten neun Monaten des Jahres 2024 wurden insgesamt 947.236 Wohneinheiten in der Türkei verkauft, was einem Anstieg von 5,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dies zeigt, dass der Immobilienmarkt trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten robust bleibt.

Der anhaltende Boom im türkischen Immobiliensektor, insbesondere im Bereich der hypothekenfinanzierten Käufe, könnte durch eine Kombination aus wirtschaftspolitischen Maßnahmen und Konsumentenverhalten weiter angeheizt werden. Wenn die Zinssätze tatsächlich gesenkt werden, könnten die Preise für Wohnimmobilien noch weiter steigen – eine Entwicklung, die sowohl für Investoren als auch für private Käufer von Interesse sein dürfte.