Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat in einer aktuellen Analyse eine Prognose zum Wechselkurs der Türkischen Lira abgegeben. Demnach erwartet das Institut, dass der US-Dollar in den kommenden zwölf Monaten bei etwa 42 Lira liegen wird.
In dem Bericht, der nach der jüngsten Verkaufswelle an den türkischen Finanzmärkten veröffentlicht wurde, heißt es, die Zentralbank der Republik Türkei (TCMB) verfüge über ausreichend Handlungsspielraum, um das Risiko einer zunehmenden Dollarisierung zu begrenzen. Dabei könne die TCMB entweder eine Pause bei den Zinssenkungen einlegen oder durch gezielte Maßnahmen die Abwertung der Lira verlangsamen.
Goldman Sachs verweist in seiner Analyse auf die aktuell hohen Devisenreserven der Zentralbank, die mit 174 Milliarden US-Dollar ein Allzeithoch erreicht hätten. Zudem seien die netto Devisenreserven (ohne Swaps) seit Anfang 2023 um rund 100 Milliarden Dollar gestiegen.
Im Hinblick auf das Zinssenkungspotenzial der TCMB wird in dem Bericht auf ein gestiegenes Risiko für eine mögliche Zinssenkung um 250 Basispunkte im April hingewiesen. Solange die Zentralbank aber einer weiteren Abwertung der Lira keinen freien Lauf lasse und die Währung stabilisiere, sehe man keinen Grund, die bestehende Prognose zu ändern.
Die Analysten gehen davon aus, dass sich mögliche Verkaufsbewegungen aus dem Ausland in Grenzen halten und die jüngsten Entwicklungen nur geringe Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum der Türkei haben werden. Auch auf die Inflations- und Zinsprognosen der Bank hätten die Marktbewegungen nur begrenzten Einfluss, so Goldman Sachs.