Deutsche Bank: Türkische Behörden vorsichtig optimistisch hinsichtlich der Inflationsaussichten

(Bild: DÜNYA Gazetesi)
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08.10.2024 – 6:35 Uhr

Die Deutsche Bank erklärte in einem Report, der nach Treffen mit Wirtschaftsmanagern, Bankmanagern, Wirtschaftswissenschaftlern und Akademikern in der Türkei in der vergangenen Woche erstellt wurde, dass die türkischen Behörden hinsichtlich der Inflationsaussichten vorsichtig optimistisch sind. „Die allgemeine Erwartung ist eine Erhöhung des Mindestlohns um 25 – 30 % für das Jahr 2025, was für die Inflationsaussichten entscheidend ist“, hieß es in dem Bericht.

Die Deutsche Bank erklärte, dass die Behörden in der Türkei weiterhin zuversichtlich sind, was die Desinflation angeht, aber vorsichtig optimistisch sind, was die Inflationsaussichten betrifft.

Yiğit Onay, Volkswirt der Deutschen Bank, und Christian Wietoska, Stratege der Deutschen Bank, haben nach ihren Kontakten mit Vertretern der Privatwirtschaft und der Bankbranche in der Türkei in der vergangenen Woche einen Situationsbericht verfasst.

In dem Report wurde darauf hingewiesen, dass die stärker als erwartet ausgefallene Inlandsnachfrage Zweifel daran aufkommen lasse, dass die im Mittelfristigen Programm prognostizierte Inflationsrate eingehalten werden könne.

Zu den wichtigsten Erkenntnissen des Berichtes gehört die Erwartung, dass sich die schwache Binnennachfrage weiter abschwächen wird, wobei betont wird, dass eine harte Landung der Wirtschaft nicht das Hauptszenario ist. Eine weitere wichtige Erkenntnis war, dass die Inflation das größte Problem bleibt und weiterhin hinter den Zielen des Wirtschaftsprogramms zurückbleibt.

Das Team der Deutschen Bank teilte auch die Beobachtung, dass die türkische Zentralbank (TCMB) weiterhin an ihrem vorsichtigen Reaktionsmechanismus festhalten wird. In dem Vermerk wurde auch die Erwartung geäußert, dass die Zinssenkungen, die ursprünglich für November vorgesehen waren, aufgrund der aufkommenden Risiken verschoben werden würden.

In einer separaten Notiz erklärten Onay und Wietoska, dass sie davon ausgehen, dass die Zentralbank ihren Lockerungszyklus entgegen ihren früheren Prognosen im Januar 2025 und nicht erst im November 2024 beginnen wird.

„Wir erwarten, dass die TCMB mit Zinssenkungen um 250 Basispunkte beginnen wird, um die Zinssätze auf 47,5 Prozent zu senken“, hieß es in der Notiz.

In dieser separaten Notiz erhöhte die Deutsche Bank ihre Inflationsprognose für 2025 von 23,2 Prozent auf 25 Prozent.