Zwei seit Jahren in Mersins Hafen aufgegebene Schiffswracks haben sich trotz ihres fortschreitenden Verfalls zu künstlichen Riffen entwickelt. Ursprünglich wegen rechtlicher Streitigkeiten ihrem Schicksal überlassen, bieten sie nun Lebensraum und Laichplätze für zahlreiche Meeresorganismen.
Laut Professor Deniz Ayas von der Fischereifakultät der Universität Mersin haben sich auf den Wracks Korallen, Schwämme und Muscheln angesiedelt. Fische nutzen die Strukturen als Schutzräume und Brutstätten, wodurch eine vielfältige Unterwasserpopulation entstanden ist.
Biodiversität und Schutzgebiet
Neben Fischen profitieren auch Seevögel wie Kormorane und Möwen von den Wracks, die ihnen Ruhe- und Futterplätze bieten. Da Fischerei in diesem Gebiet verboten ist, hat sich hier ein geschützter Lebensraum mit einer reichen biologischen Vielfalt entwickelt.
Professor Ayas betont, dass die Wracks, sofern sie keine kommerzielle Fischerei beeinträchtigen, unberührt bleiben sollten. Gleichzeitig warnt er jedoch vor möglichen Umweltgefahren.
Umweltgefahren durch Wracks
Je nach Alter und Zustand der Schiffe sowie der Ladung zum Zeitpunkt ihres Untergangs könnten die Wracks Umweltverschmutzung verursachen. Zu den Risiken gehören:
- Öl- und Treibstofflecks
- Schwermetalle und gefährliche Stoffe
- Korrosion und struktureller Zerfall
- Plastikverschmutzung
Da unklar ist, unter welchen Bedingungen die Schiffe gesunken sind, könnten sie schädliche Substanzen ins Meer freisetzen. Experten fordern daher eine genaue Überprüfung, um die Umweltauswirkungen zu minimieren, während die positiven Effekte für die Meeresökologie erhalten bleiben.