Neues Wissenschaftszentrum am Salda-See eröffnet

19.02.2025 – 15:30 Uhr

In der südwesttürkischen Stadt Burdur wurde ein neues Wissenschafts-, Bildungs- und Naturschutzzentrum für den berühmten Salda-See eröffnet. Ziel des Zentrums ist es, wissenschaftliche Forschung zu fördern und den Tourismus in der Region anzukurbeln.

Der Salda-See gehört zu den 100 bedeutendsten geologischen Naturerbestätten der Welt und ist für seine türkisfarbenen Gewässer und weißen Ufer bekannt, weshalb er oft als die „Malediven der Türkei“ bezeichnet wird.

Das von der Mehmet-Akif-Ersoy-Universität gegründete Zentrum soll Biodiversitätsstudien über endemische Pflanzen- und Tierarten durchführen sowie das Bewusstsein für den Naturschutz stärken. Universitätsrektor Professor Dr. Hüseyin Dalgar betonte, dass das Zentrum sowohl zur Erhaltung als auch zur touristischen Förderung des einzigartigen Naturerbes beitragen werde.

 

Geologische Merkmale wie auf dem Mars

Der Salda-See weist ähnliche geologische Merkmale auf wie der Jezero-Krater auf dem Mars, von dem Wissenschaftler annehmen, dass er einst einen großen See beherbergte. In diesem Zusammenhang begann ein NASA-Team bereits 2019 mit Untersuchungen am See, um Rückschlüsse auf die klimatische Vergangenheit des Mars zu ziehen. Im Jahr 2023 setzte ein Team mit türkischer Beteiligung diese Forschung fort und suchte nach Spuren potenziellen Lebens auf dem roten Planeten.

Trotz dieser vielversprechenden wissenschaftlichen Entwicklungen warnen Experten vor dem zunehmenden Verlust von Feuchtgebieten in der Türkei. Laut Dr. Erol Kesici, wissenschaftlicher Berater des Türkischen Naturschutzverbandes (TTKD), hat die Türkei in den letzten 50 Jahren Feuchtgebiete in einer Größenordnung verloren, die doppelt so groß ist wie das Marmarameer. Ursachen hierfür seien Fehlbewirtschaftung, Landnahme, menschlicher Druck und politische Entscheidungen.

 

Wasserhaushalt muss langfristig und nachhaltig gesichert werden

Einige bedeutende Seen wie Seyfe, Kuyucuk und Meke sind bereits vollständig ausgetrocknet. Andere, darunter der Manyas-, Burdur- und Uluabat-See sowie die Göksu-, Kızılırmak- und Gediz-Deltas, leiden unter starkem Wasserverlust, Verschmutzung und schwindender Biodiversität. Kesici betonte, dass eine nachhaltige Stadtentwicklung sowie wissenschaftlich fundierte Methoden in der Landwirtschaft notwendig seien, um den Wasserhaushalt langfristig zu sichern.