Türkei im Höhenrausch: Heißluftballon-Tourismus auf Rekordkurs

20.04.2025 – 13:30 Uhr

Der Heißluftballon-Tourismus in der Türkei hat im Jahr 2024 neue Höhen erreicht: Insgesamt 933.195 Touristen haben das außergewöhnliche Erlebnis genossen – ein historischer Rekord. Das geht aus den aktuellen Zahlen der Generaldirektion für Zivilluftfahrt (SHGM) hervor. Damit stieg die Zahl der Ballonfahrten im Vergleich zum Vorjahr um ganze 25 Prozent.

Ballonflüge fanden in sieben Regionen statt: darunter das weltberühmte Kappadokien sowie Çat (Nevşehir), Pamukkale (Denizli), Soğanlı (Kayseri), Aspendos (Antalya), das Ihlara-Tal (Aksaray) und das Phrygische Tal (Afyonkarahisar). Insgesamt wurden 43.283 Fahrten durchgeführt – von 71 lizenzierten Unternehmen mit 441 Heißluftballons.

Vor allem Kappadokien, bekannt für seine märchenhafte Landschaft und spektakuläre Sonnenaufgangsflüge, bleibt der unangefochtene Hotspot des Ballontourismus.

Zum Vergleich: Im Jahr 2023 hatten 747.203 Passagiere an Ballonfahrten teilgenommen – mit 431 Ballons im Einsatz.

Strenge Sicherheitskontrollen und technischer Fortschritt

Die SHGM sorgte 2024 mit umfassenden Sicherheitsmaßnahmen für einen reibungslosen Ablauf. So wurden 348 Ballonpiloten unangekündigt auf Alkohol- und Drogeneinfluss getestet. Zusätzlich gab es 27 Vorflugkontrollen und 585 Fluginspektionen in verschiedenen Regionen.

Doch nicht nur beim Tourismus, auch im Bereich der Luftfahrttechnik geht es in der Türkei bergauf: Das Land hat mit der Produktion eigener Heißluftballons begonnen – und exportiert diese inzwischen in Länder wie Rwanda, Ghana, Ägypten, Aserbaidschan, Katar, Südkorea, Japan, Mexiko und Jordanien.

Der erste vollständig in der Türkei entwickelte Ballon erhielt 2024 seine offizielle Typenzertifizierung. Er reiht sich damit in eine wachsende Liste von einheimisch zertifizierten Fluggeräten ein, darunter auch das Trainingsflugzeug HÜRKUŞ und der Gökbey-Helikopter.

Zum Jahresende 2024 zählte die Türkei 387 lizenzierte Piloten und 710 technische Fachkräfte – ein Zuwachs von 8,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit festigt das Land seine Position als eines der weltweit führenden Ziele für Heißluftballon-Abenteuer – und als aufstrebender Akteur im internationalen Luftfahrtsektor.