Die türkische Metropole steht vor einer massiven Wohnungsherausforderung: Laut einem aktuellen Bericht von PwC Türkiye benötigt Istanbul jedes Jahr über 122.000 neue Wohneinheiten, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden. In den nächsten zehn Jahren summiert sich der Bedarf demnach auf 1,22 Millionen Wohnungen.
Mit aktuell über 15 Millionen Einwohnern wächst die Stadt weiter: Bis 2034 wird ein Bevölkerungsanstieg auf 16,2 Millionen prognostiziert. Besonders auffällig: Die Zahl der Haushalte soll um 20 Prozent auf 6 Millionen steigen – vor allem durch einen starken Zuwachs an Single-Haushalten.
„Die Haushaltsstruktur verändert sich grundlegend“, sagt Ramadan Kumova, Vorsitzender des Bauträgerverbands KONUTDER, der die Studie in Auftrag gegeben hat. „Wir sehen eine klare Verschiebung hin zu kleineren Wohnungen wie Studios und Ein-Zimmer-Apartments.“
Doch es gibt ein Problem: Aktuelle Bauvorschriften behindern die Umsetzung solcher Projekte, so Kumova weiter. Er fordert eine Neubewertung der Regulierungen, um den Wohnraumbedarf an den tatsächlichen Bedarf der Bevölkerung anzupassen.
Trotz der Herausforderungen boomt der Markt: Allein 2024 wechselten über 239.000 Immobilien in Istanbul den Besitzer – ein Teil des landesweiten Anstiegs von 20,6 Prozent bei Immobilienverkäufen. Insgesamt wurden 1,48 Millionen Einheiten in der Türkei verkauft.
Istanbul steht somit exemplarisch für den Spagat vieler Großstädte zwischen rasantem Wachstum und dringendem Wohnungsbedarf.