Die Bevölkerung von Istanbul, der bevölkerungsreichsten Metropole der Türkei, ist im Jahr 2024 auf 15,7 Millionen angewachsen und übersteigt damit die Einwohnerzahl von 131 Ländern. Laut einer Analyse auf Basis von Daten des Türkischen Statistischen Instituts (TÜİK) und des Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) wuchs die Einwohnerzahl der Stadt um 45.678 Menschen und erreichte eine Rekordhöhe von 15.701.602.
Damit stellt Istanbul 18,3 Prozent der Gesamtbevölkerung der Türkei. Die Megametropole beherbergt rund 7,82 Millionen Männer und 7,88 Millionen Frauen.
Verglichen mit UNFPA-Daten von 2024 übertrifft Istanbul nun 131 von insgesamt 204 Ländern und Territorien weltweit in der Bevölkerungszahl. Auch mehrere EU-Mitgliedstaaten wie Belgien, Schweden, Portugal, Tschechien, Griechenland, Ungarn und Österreich wurden von der Bevölkerungsgröße der Stadt überholt. Ebenso übersteigt ihre Bevölkerung die von Jordanien, Israel, Tunesien und Aserbaidschan. Erstaunlicherweise ist die Bevölkerung Istanbuls mehr als doppelt so groß wie die von Serbien, Paraguay und Libyen.
Wachstum bringt massive Herausforderungen
Doch der anhaltende Zustrom von Einwohnern und Besuchern verstärkt die chronischen Probleme der Stadt – insbesondere die Verkehrsüberlastung und den akuten Wohnungsmangel mit explodierenden Mietpreisen in zentralen Bezirken. Ein jährlicher Bericht eines führenden Navigationssystemanbieters kürte Istanbul zur Stadt mit dem weltweit schlimmsten Verkehrsaufkommen.
Adil Karaismailoğlu, Vorsitzender des parlamentarischen Verkehrsausschusses, betonte kürzlich die Schwere der Lage und enthüllte, dass das Verkehrschaos in Istanbul den Bewohnern im Durchschnitt 288 Stunden pro Jahr kostet. „Die wirtschaftlichen Verluste durch den Verkehrsstau in einer Stadt, in der 8,5 Millionen Menschen täglich pendeln, belaufen sich jährlich auf unglaubliche 10 Milliarden Dollar“, erklärte er.
Die Zahl der registrierten Fahrzeuge in Istanbul ist inzwischen auf 5,45 Millionen gestiegen – mit weiter zunehmender Tendenz. Karaismailoğlu mahnte zu einer sorgfältigen Stadtplanung: „Die Förderung des schienengebundenen Nahverkehrs ist unerlässlich. Zudem müssen alternative Verkehrsmodelle an strategischen Punkten umgesetzt werden – sonst wird Istanbul auf Dauer unbewohnbar.“