Bosporus unter Beobachtung: Illegale Bauprojekte geraten ins Visier der Behörden

27.04.2025 – 17:00 Uhr

Das türkische Kultur- und Tourismusministerium geht verstärkt gegen unerlaubte Bauaktivitäten entlang des Bosporus vor. Nach einer umfassenden Untersuchung wurden 106 Immobilien im Istanbuler Stadtteil Beşiktaş – darunter auch prominente Viertel wie Bebek, Arnavutköy, Kuruçeşme und Ortaköy – ins Visier genommen.

Im Fokus stehen nicht genehmigte An- und Umbauten an historischen Gebäuden, darunter meerzugewandte Erweiterungen, zusätzliche Stockwerke und veränderte Fassaden. Besonders betroffen sind laut Berichten auch Luxushotels und gehobene Restaurants, die ohne Genehmigung in Richtung Ufer ausgebaut wurden.

Kulturministerium leitet rechtliche Schritte ein

Als Reaktion auf die gemeldeten Verstöße entsandte das Ministerium Expertenteams, um die betroffenen Gebäude vor Ort zu begutachten. Seit Jahresbeginn wurden die Bauakten von 106 Immobilien geprüft, woraufhin mehrere Maßnahmen beschlossen wurden:

  • Gegen 49 Eigentümer wurden strafrechtliche Anzeigen wegen unerlaubter Eingriffe in das kulturelle Erbe eingereicht.

  • Bei 42 weiteren Objekten besteht der Verdacht auf nicht registrierte Umbauten; hier wurden ergänzende Unterlagen angefordert.

  • In 15 Fällen sollen bereits früher gefasste Beschlüsse der Denkmalschutzbehörde endlich umgesetzt werden.

Das Vorgehen ist Teil einer breiter angelegten Strategie zum Schutz des historischen Bosporus-Panoramas, das nicht nur von kultureller, sondern auch von erheblicher touristischer Bedeutung ist.