Die Gerenlik-Bucht in der türkischen Provinz Antalya, Teil eines streng geschützten Naturgebiets nahe der antiken Stadt Patara, soll unter dem Titel „Waldpark ohne Übernachtung“ zur Verpachtung ausgeschrieben werden. Am 29. April will die Forstverwaltung von Kaş das 77.000 Quadratmeter große Waldstück versteigern, das auch die Gerenlik-Bucht umfasst. Geplant ist eine Bebauung von 1.190 Quadratmetern, unter anderem mit Restaurant, Café, Verkaufsständen und Parkplätzen.
Dabei handelt es sich bei der Bucht um ein erstklassig geschütztes Naturgebiet, das 2018 als „empfindliches Schutzgebiet mit absolutem Schutzstatus“ ausgewiesen wurde. 2020 gab es bereits Kritik, als dort ohne Genehmigung Wege und ein Strand angelegt wurden.
Kritik kommt nun auch von der lokalen Bevölkerung, Umweltgruppen und Bootsbetreibern, die befürchten, dass die Bebauung die empfindliche Natur zerstören und den freien Zugang zum Meer einschränken könnte. Auch Antalyas Wasser- und Abwasserbehörde ASAT warnt: Da keine Trinkwasserversorgung oder Kanalisation vorhanden sei, könnte die Wasserqualität der Bucht durch die Nutzung schnell leiden.
Der Protest gipfelt in einem Aufruf zur Absage der Ausschreibung. Ein Kaşer Gemeinderat kritisierte: „Hier sollen kommerzielle Strukturen auf Kosten der Natur entstehen. Tausende Menschen aus der Region verlieren einen freien Zugang zum Meer – für den Profit Einzelner.“