Emirgan, das historische Viertel am Bosporus, vereint prachtvolle Herrenhäuser, bezaubernde Gärten und eindrucksvolle Museen zu einer einzigartigen Kulturreise durch Istanbuls Vergangenheit. Bei einem Spaziergang entlang der Küste lassen sich Geschichten aus der osmanischen Epoche erleben – von prunkvollen Villen wie der Şerifler-Mansion bis hin zum Sakıp Sabancı Museum, das mit Kunst und Geschichte fasziniert.
Historische Wurzeln und Mythen in Istanbul
Emirgan, das charmante Viertel am Bosporus in Istanbul, vereint Kultur, Natur und Geschichte. Diese Gegend, die für ihre malerischen Parks und prächtigen Herrenhäuser bekannt ist, erzählt von alten Legenden und wichtigen Ereignissen. Vom Emirgan-Hain bis zum Sakıp Sabancı Museum – hier lassen sich bei einem Spaziergang durch die Jahrhunderte faszinierende Orte entdecken.
Şerifler-Mansion – Ein barockes Juwel am Bosporus
Die Route beginnt am Şerifler Mansion, gelegen an der Sakıp Sabancı Straße, das als ältestes Herrenhaus der Region Rumeli gilt und 1782 erbaut wurde. Das im barocken Baghdadi-Stil errichtete Gebäude besticht durch seine kunstvollen Wandmalereien und aufwendigen Dekorationen, die eine Brücke zwischen Miniaturkunst und moderner Malerei des 19. Jahrhunderts schlagen. Im 19. Jahrhundert ging das Herrenhaus in den Besitz von Abdullah Abdullah Pascha über, der als Scherif von Mekka bekannt war. Heute dient das historische Bauwerk als administratives Zentrum einer Stiftung und gewährt einen faszinierenden Einblick in die osmanische Architektur und Lebensart.
Emirgan Moschee – Die Hamid-i Evvel Moschee
Nur wenige Schritte entfernt liegt die Hamid-i Evvel Moschee, allgemein als Emirgan Moschee bekannt, die 1781 von Sultan Abdülhamid I. für seine Frau Hümaşah Hatun errichtet wurde. Die Moschee vereint Elemente aus Barock, Rokoko und Neoklassizismus und hebt sich als „Herrenhaus-Moschee“ durch ihr warmes, lichtdurchflutetes Ambiente ab. Ein besonderer Blickfang ist das Sonnenmotiv in der Sultanenloge und an der Decke, das als Symbol der osmanischen Sultane des 19. Jahrhunderts fungiert und ein Gefühl von Heimeligkeit vermittelt.
Das Muvakkithane – Die Zeitmessstätte von Emirgan
Das „Muvakkithane“ oder Zeitinstitut, ein typisches osmanisches Bauwerk, diente der Bestimmung der Gebetszeiten durch „Muvakkits“. Heute wird das Gebäude als Café genutzt. Eine Inschrift von Koca Ragıp Pascha erinnert an die Vergänglichkeit des Lebens: “Der Schlag der Uhr ist nicht für jede Stange, er markiert das Vergehen eines Lebens.” Ein poetischer Hinweis darauf, dass die Uhrzeit nicht nur Stunden misst, sondern die Flüchtigkeit des Lebens betont.
Sakıp Sabancı Museum – Die Reiter-Villa
Ein weiteres Highlight der Route ist das Sakıp Sabancı Museum, auch bekannt als die Reiter-Villa. Das eindrucksvolle Herrenhaus mit seiner paradiesischen Gartenanlage und dem atemberaubenden Blick auf den Bosporus wurde vom italienischen Architekten Edoardo De Nari entworfen und 1927 fertiggestellt. Ab 1951 diente das Gebäude der prominenten Sabancı-Familie als Sommerresidenz und ist heute ein Museum, das mit einer wertvollen Kunstsammlung sowie wechselnden Ausstellungen Besucher aus aller Welt anzieht.
Emirgan-Hain – Die grüne Oase am Bosporus
Zum Abschluss der Tour lockt der Emirgan-Hain, ein herrlicher Park und Zentrum des Istanbuler Tulpenfestivals. Hier verbinden sich grüne Wälder und die frische Brise des Bosporus zu einem perfekten Ort der Erholung. Neben Spazierwegen und jahrhundertealten Bäumen bietet der Hain farbenprächtige Blumenbeete und saisonale Frühstücksangebote im Sarı Köşk, einem historischen Pavillon im Park. Ein Ausflug in den Emirgan-Hain ist ideal, um dem städtischen Trubel zu entfliehen und die Natur in ihrer schönsten Form zu genießen.