Bauwerk deutscher Architekten

Der Haydarpasa Bahnhof in Istanbul – Wiedereröffnung für 2024 geplant

(Bildquelle: Pexels.com)
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06.12.2023 – 12:30 Uhr

Die Wartehalle und das Dach des durch einen Brand 2010 beschädigten Bahnhofs Haydarpasa, der derzeit restauriert wird, wurden in Anlehnung an das Erscheinungsbild in einem Film renoviert. Wie die Restaurationsarchitektin Süheda Korkmaz erklärte, habe man sich am Film “Cafer Bey” aus dem Jahr 1970 orientiert, welcher in Teilen im Bahnhof spielte.

Die Restaurationsarbeiten neigen sich langsam dem Ende zu. Wie der Transport- und Verkehrsminister im Sommer bei einem Besuch des Bahnhofs erklärte, wolle man die Restauration im nächsten Jahr beenden und den Bahnhof wiedereröffnen.

Vom Pech verfolgt

Der von den deutschen Architekten Otto Ritter und Helmuth Cuno auf Anweisung von Sultan Abdulhamid II. mit Holzpfählen auf sandigem Grund errichtete und am 19. August 1908 eröffnete Bahnhof hat in seiner 114-jährigen Geschichte viele unglückliche Ereignisse erlebt.

Der Bahnhof, der Ausgangspunkt der Istanbul-Bagdad-Hijaz-Eisenbahn ist, wurde während des Unabhängigkeitskrieges und des Ersten Weltkrieges als Waffenlager genutzt. Am 6. September 1917 wurde das Arsenal in einem Sabotageakt gesprengt und der Bahnhof schwer beschädigt. 1976 wurde der Bahnhof umfassend restauriert, aber bereits 1979 wurden einige Teile des Bahnhofs bei einem Tankwagenunfall erneut beschädigt.

Der mittlere und nördliche Teil des Daches des von Unglücksfällen heimgesuchten Haydarpasa-Bahnhofs brannte 2010 bei einem Feuer nieder. Im Rahmen der 2016 begonnenen Restaurierungsarbeiten wurden der Dachboden und die Wartehalle, die stark beschädigt waren, fertiggestellt. Die Arbeiten an den Außenfassaden und Nebengebäuden des Bahnhofsgebäudes werden fortgesetzt.

“Cafer Bey” als Vorlage bei der Restauration

Restaurator-Architektin Süheda Korkmaz erklärte, dass die Restaurierung des Bahnhofs sehr detailliert und akribisch durchgeführt wurde: “Im Wartesaal wurden Ornamente und Verzierungen, Buntglasfenster und -rahmen, historische Uhren, originale Karosiman-Bodenbeläge, Wandverkleidungen, Blattgoldapplikationen, Holztüren und -fenster fertiggestellt.” sagte sie.

Korkmaz erklärte, dass der Boden der Wartehalle beispielsweise bei der Übergabe mit Travertin beschichtet war: “In einer Szene des Films ‘Cafer Bey’ von Feyzi Tuna, der 1970 im Bahnhof gedreht wurde, sahen wir, dass der Boden der Halle tatsächlich aus Karosiman bestand. Daraufhin wurde auf Beschluss des Ausschusses der Travertinbelag entfernt und der ursprüngliche Bodenbelag ersetzt.”