Unruhe beim BVB: Wie ein flapsiger Spruch Nuri Şahin ins Abseits stellte

06.04.2025 – 8:00 Uhr

Die Amtszeit von Nuri Sahin als Cheftrainer von Borussia Dortmund endete schneller als erwartet – nach nur 27 Pflichtspielen war im Januar Schluss. Ein Grund für das vorzeitige Aus sollen interne Spannungen mit mehreren Spielern gewesen sein. Wie die Sport Bild berichtet, hatte der ehemalige BVB-Profi schon früh mit Widerstand aus der Mannschaft zu kämpfen – zum Teil ausgelöst durch eine unbedachte Äußerung im Training.

Demnach soll es bereits in Sahins Zeit als Co-Trainer unter Edin Terzic zu einem Zerwürfnis mit Youssoufa Moukoko und Salih Özcan gekommen sein. Die beiden hatten nach einer Trainingseinheit Torschüsse geübt, als Sahin ihnen laut Sport Bild entgegnete, das bringe ihnen „sowieso nichts“. Die offenbar als Scherz gemeinte Aussage kam bei den Spielern gar nicht gut an. Vor allem mit Özcan soll es danach zu einem hitzigen Wortgefecht gekommen sein.

Die Situation beruhigte sich auch nach den Sommertransfers kaum. Moukoko wurde an OGC Nizza ausgeliehen, Özcan kehrte inzwischen vom VfL Wolfsburg zurück. Doch die Probleme zwischen Sahin und Teilen der Mannschaft hielten offenbar an.

So soll sich auch der im Sommer als neuer Taktgeber im Mittelfeld verpflichtete Pascal Groß von Sahin enttäuscht gefühlt haben. Nach einer enttäuschenden Bankrolle bei der 2:5-Niederlage gegen Real Madrid soll Sahin dem erfahrenen Neuzugang einen Startelfeinsatz im darauffolgenden Bundesligaspiel gegen den FC Augsburg versprochen haben – der jedoch erneut ausblieb. Stattdessen wurde Groß später auf der für ihn ungewohnten Position des Rechtsverteidigers eingesetzt, was seinen Frust noch steigerte.

Auch Stammtorhüter Gregor Kobel war mit Sahins Spielweise offenbar nicht zufrieden. Dem Bericht zufolge missfiel dem Schweizer vor allem seine Rolle im Spielaufbau. Unter Sahin spielte Kobel im Schnitt alle 2,68 Minuten einen Pass – deutlich mehr als unter seinem Nachfolger Niko Kovac, bei dem es im Schnitt nur 4,1 Minuten waren.

Mit 1,48 Punkten pro Spiel blieb Sahin hinter den Erwartungen zurück. Aber auch unter Kovac blieb der erhoffte Aufschwung bislang aus (1,55 Punkte pro Spiel). Zwar schaffte der BVB mit einem Kraftakt gegen Lille den Einzug ins Champions-League-Viertelfinale, doch in der Bundesliga droht eine Saison zum Vergessen: Sieben Punkte fehlen auf die Champions-League-Plätze, fünf auf die Europa League. Selbst der sechste Platz, der zur Teilnahme an der Conference League berechtigt, ist derzeit vier Punkte entfernt.