Nach dem enttäuschenden 3:3-Unentschieden gegen Kayserispor und dem auf fünf Punkte angewachsenen Rückstand auf Tabellenführer Galatasaray brodelt es bei Fenerbahçe gewaltig. Die Kritik an Trainer José Mourinho und der Vereinsführung – allen voran Präsident Ali Koç selbst – wird immer lauter. Während die sportliche Krise den Traditionsklub erschüttert, sorgt eine brisante Personalie für Schlagzeilen: Angeblich steht Carlo Ancelotti als möglicher Nachfolger von Mourinho bereit.
Insidern zufolge soll es kürzlich ein Krisentreffen zwischen Präsident Ali Koç und dem Vorstand gegeben haben. Dabei soll Koç seinem Frust über die sportliche Situation und insbesondere über Trainer Mourinho Luft gemacht haben. “Es reicht, ich habe genug”, soll Koç gesagt haben. Besonders verärgert zeigte er sich darüber, dass Mourinho beim Stand von 3:2 defensiv umstellte und so den Ausgleich begünstigte. Die Ernüchterung ist groß – galt der portugiesische Starcoach bei seinem Amtsantritt doch noch als Heilsbringer.
Mourinho unter Druck – doch Ablöse könnte teuer werden
Mourinho steht intern stark in der Kritik. Die Fans fordern Konsequenzen, doch ein vorzeitiger Abschied ist mit finanziellen Hürden verbunden: Der Trainer verdient rund 10 Millionen Euro im Jahr. Geht er nicht freiwillig, droht dem Verein eine hohe Abfindung – ein Risiko, das die Verantwortlichen bislang scheuen.
Spektakuläre Wende? Ancelotti als Hoffnungsträger
Parallel zu den internen Querelen macht ein spektakulärer Name die Runde: Carlo Ancelotti. Der Italiener steht bei Real Madrid vor dem Aus und wurde zuletzt mit der brasilianischen Nationalmannschaft und Vereinen aus Saudi-Arabien in Verbindung gebracht. Nun soll Fenerbahçe Interesse zeigen. Laut Takvim ist Ancelotti der Wunschkandidat für den Fall, dass sich die Wege mit Mourinho trennen.
Präsidentschaftswahl sorgt für zusätzliche Unruhe
Neben der Trainerfrage steht auch die Zukunft von Präsident Ali Koç zur Debatte. Die sportliche Misere und der wachsende Druck von Fans und Opposition lassen Rufe nach Neuwahlen laut werden. Doch Koç will trotz der Kritik nicht zurücktreten. Laut Milliyet verweist er auf wichtige Projekte im Verein, wie die finanzielle Stabilisierung durch den Ausstieg aus dem Bankenkonsortium oder den Aufbau einer konkurrenzfähigen Mannschaft.
Doch mögliche Herausforderer bringen sich bereits in Stellung: Der Unternehmer Sadettin Saran kündigte an, im Falle einer Entscheidung des Kongresses zu kandidieren. Auch der Name İlhan Ekşioğlu wird in diesem Zusammenhang gehandelt.