Acun Ilıcalı vor Gericht: TV-Mogul und Survivor-Moderator drohen bis zu fünf Jahre Haft

12.03.2025 – 15:00 Uhr

Der bekannte türkische Medienunternehmer Acun Ilıcalı, Eigentümer des Fernsehsenders TV8 und der Streaming-Plattform Exxen, muss sich im Juli vor Gericht verantworten. Hintergrund sind Vorwürfe im Zusammenhang mit illegaler Wettwerbung. Die Staatsanwaltschaft fordert eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren und drei Monaten.

Ermittlungen abgeschlossen, Anklage zugelassen

Die Ermittlungen gegen Acun Ilıcalı und weitere Verantwortliche seiner Medienunternehmen sind abgeschlossen. Die beim 25. Strafgericht erster Instanz in Istanbul eingereichte Anklageschrift wurde nun offiziell zugelassen. Nach Angaben der Nachrichtenagentur İHA umfasst die Anklage acht Verdächtige, darunter Ilıcalı selbst. Der Prozessbeginn ist für den 2. Juli angesetzt.

Anklage: Werbung für illegale Wettanbieter

Die Vorwürfe beziehen sich auf ein Spiel der türkischen Fußballnationalmannschaft gegen Montenegro am 19. November 2024. Während der Live-Übertragung, die unter dem Logo von Exxen lief, soll auf den Stadionleinwänden und in der Nähe der Tore über digitale Werbetechnik für illegale Online-Wettanbieter geworben worden sein. Die Staatsanwaltschaft sieht darin einen Verstoß gegen das Gesetz zur Bekämpfung des illegalen Glücksspiels.

Hohe Strafen gefordert

Neben Acun Ilıcalı stehen sieben weitere Personen vor Gericht: Aslı Yaşaroğlu, Atilla Celiloğlu, Burcu Batu Fakir, Bülent Uçak, Ebru Atasav Tahrancı, Mustafa Tarık und Ümmü Burhan. Ihnen wird vorgeworfen, Menschen durch Werbung oder auf andere Weise zu Wetten verleitet zu haben. Sollte das Gericht die Anklage bestätigen, drohen den Angeklagten Haftstrafen von mindestens einem Jahr und drei Monaten bis zu fünf Jahren und drei Monaten.

Auswirkungen auf Ilıcalıs Medienimperium?

Acun Ilıcalı gilt als einer der einflussreichsten Medienunternehmer der Türkei. Mit seinen Formaten auf TV8 und Exxen hat er sich eine große Zuschauerschaft aufgebaut. Sollte er verurteilt werden, könnte dies nicht nur seine persönliche Freiheit, sondern auch seine geschäftlichen Aktivitäten erheblich beeinträchtigen. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Prozess entwickelt und welche Auswirkungen er auf die türkische Medienlandschaft haben wird.