Die griechische Insel Korfu erfreut sich insbesondere bei deutschen Touristen großer Beliebtheit. Dies ist nicht zuletzt auf die vielfältigen landschaftlichen Reize der Insel zurückzuführen, die von traumhaften Stränden, kristallklaren Buchten bis hin zu grünen Oasen reichen. Auch im Hinblick auf kulturelle Höhepunkte kann die Insel überzeugen. Die Insel beherbergt eine Vielzahl historischer Bauwerke, darunter alte Festungen, schöne Klöster und Paläste. Im Folgenden werden zehn Sehenswürdigkeiten auf Korfu vorgestellt.
Festung Angelokastro
Die Festung Angelokastro ist die bedeutendste Festung der Insel Korfu. Sie bietet einen beeindruckenden Ausblick, weshalb sie bei Urlaubern und Touristinnen sehr beliebt ist. Der Blick, den man von der auf einem 300 Meter hohen Felsen thronenden Ruine der Festung Angelokastro über das Ionische Meer und den Nordwesten Korfus hat, ist von beeindruckender Schönheit. Ein weiteres Highlight stellt der spektakuläre Sonnenuntergang dar, welcher von diesem Aussichtspunkt aus beobachtet werden kann.
Doch auch abgesehen von der beeindruckenden Aussicht ist Angelokastro ein Ort von höchstem historischem Interesse. Die Burg der Engel fungierte einst als die wichtigste Verteidigungsanlage Korfus. Seit der vollständigen Räumung des Komplexes im 19. Jahrhundert sind zahlreiche Bauten zerfallen. Die Zitadelle, ein Rundturm, zwei kleine Kapellen sowie eine Zisterne sind hingegen in einem bemerkenswerten Zustand erhalten.
Paleokastrites
In der Nähe der Festung Angelokastro befindet sich der Ort Paleokastritsa, der aufgrund seiner malerischen Buchten und der Präsenz eines Klosters als einer der schönsten Orte der Insel gilt. Vom Dorf Lakones aus eröffnet sich dem Besucher ein traumhafter Ausblick auf die Badebuchten und das Kloster Paleokastritsa, welches auf dem Berg einer Halbinsel thront. Das Kloster kann besichtigt werden und beherbergt ein kleines Museum, in dem Ikonen aus dem 17. und 18. Jahrhundert ausgestellt sind.
Die hohe Besucherfrequenz in der Sommersaison führt zu einer signifikanten Belastung der Infrastruktur, insbesondere in den Monaten Juli und August. Sollten die Buchten überfüllt sein, besteht die Möglichkeit, sich von einem Wassertaxi an einen der nahegelegenen Strände bringen zu lassen, welche ausschließlich mit dem Boot erreichbar sind.
Pagi
In der Nähe der beiden Sehenswürdigkeiten Angelokastro und Paleokastritsa befindet sich das kleine Dorf Pagi. Bei einer ersten Betrachtung präsentiert sich das griechische Inseldorf als unscheinbar. Bei näherer Betrachtung offenbart sich jedoch, dass es sich um den Standort des wohl ungewöhnlichsten Lokals Korfus handelt.
Im Spiros Bond 007 wird James Bond thematisiert. Konkret handelt es sich um den 1981 erschienenen Bond-Film „In tödlicher Mission“, der teilweise auf Korfu gedreht wurde. Im Rahmen der kulinarischen Begleitung wird eine Vielzahl an Informationen zum Film bereitgestellt. Auf Wunsch besteht die Möglichkeit, den Film auf einer Leinwand anzusehen. Diese Form der Präsentation stellt einen besonderen Anreiz für alle Fans des James-Bond-Franchise dar.
Korfu-Stadt (Kerkyra)
Die Hauptstadt Korfu-Stadt (Kerkyra) ist ein beliebtes Ziel für Urlauber, die sich beim Flanieren, Shoppen und Schlemmen erholen möchten. Die Altstadt der bunten Metropole wird gemeinhin als eine der schönsten Griechenlands betrachtet. Besonders sehenswert ist das Wohnviertel Cambiello, in dem zwischen hohen Bürgerhäusern im venezianischen Stil die Wäsche zum Trocknen aufgehängt wird. Zudem streunen Katzen durch die engen Gassen und aus den Restaurants ertönt griechische Volksmusik.
Im Südwesten der Altstadt schließt sich das Geschäftsviertel mit einer Vielzahl an kleinen Boutiquen an. Zum Sonnenuntergang ist die Esplanade der Ort, an dem sich die Menschen versammeln. In der Umgebung der alten Festung befinden sich zahlreiche Restaurants, die eine stimmungsvolle Atmosphäre bieten. Für Nachtschwärmerinnen und Nachtschwärmer bietet die Stadt eine Vielzahl an Clubs und Diskotheken.
Kloster Vlacherna und Mäuseinsel
Das Kloster, dessen Anblick den Besucher aufgrund seiner malerischen Lage in den Bann zieht, sowie die Mäuseinsel, die sich in der Nähe befindet, gehören zweifelsohne zu den beliebtesten Fotomotiven auf Korfu. Das kleine, weiß getünchte Kloster Vlacherna wurde im 17. Jahrhundert auf einer winzigen Insel, etwa drei Kilometer von Korfu-Stadt entfernt, errichtet. Über einen langen Steg ist sowohl die Insel als auch das Kloster zu erreichen. Gegenwärtig fungiert das Kloster als Museum.
Mit einem Boot ist es möglich, vom Kloster aus das kleine Nachbareiland Pontikonisi, welches aufgrund seiner Form auch als “Mäuseinsel” bezeichnet wird, zu erreichen. An diesem Ort befinden sich eine byzantinische Kapelle sowie ein kleiner Strand. Aufgrund der räumlichen Nähe beider Sehenswürdigkeiten zum Flughafen eignet sich der Ort zudem in besonderem Maße für das sogenannte Planespotting.
Achilleion
Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn, besser bekannt als Sissi, verbrachte gerne Zeit auf Korfu. Das Klima, die Seeluft sowie die Spaziergänge im Schatten der Olivenbäume hinterließen bei der Monarchin einen derart positiven Eindruck, dass sie den Entschluss fasste, auf der Insel ein Anwesen errichten zu lassen. Im Jahr 1892 wurde der Achilleion-Palast, der den Namen der Heldenfigur Achilleus trägt, fertiggestellt.
Der aufwendig restaurierte Palast wird heute als Museum genutzt. In den repräsentativen Innenräumen sowie im Skulpturenpark im Außenbereich lässt sich ermitteln, wie die österreichische Kaiserin ihren Urlaub verbracht hat.
Kap Drastis
Das Kap Drastis stellt den nordwestlichsten Punkt der Insel Korfu dar und bietet mit seinen markanten, weit ins Meer hineinragenden Kalksteinklippen ein spektakuläres Fotomotiv. Das Naturschauspiel kann am besten im Rahmen einer Wanderung erlebt werden. Vom Dorf Peroulades aus führt ein beschilderter Weg in ungefähr 30 Minuten zu einem Aussichtspunkt. Der Blick auf das Kap ist fantastisch.
Von hier aus besteht die Möglichkeit, über einen steilen Felsweg bis zu einem kleinen Strand hinabzusteigen, wo das Baden im türkisfarbenen Meer möglich ist. Auch Bootstouren um das Kap werden am Strand angeboten. Es ist jedoch zu beachten, dass das Kap selbst nicht bestiegen werden darf, da der Weg Privatgelände ist.
Perithia
Perithia stellt das älteste Bergdorf der Insel dar. Der seit 1996 unter Denkmalschutz stehende Ort war spätestens seit dem 14. Jahrhundert besiedelt. Perithia befindet sich an den Ausläufern des höchsten Berges Korfus, des Pantokrator, auf einer Höhe von 450 Metern.
Die geographische Lage des Ortes bot den Bewohner:innen Schutz vor Piratenüberfällen sowie Malaria, welche in den Sommermonaten an der Küste grassierte. Infolge der Verringerung der Überfälle im 19. Jahrhundert erfolgte eine Abwanderung der Bevölkerung an die Küste. Mit der malariafreien Situation Korfus in den 1960er-Jahren wurde Perithia zum Geisterdorf. Gegenwärtig besteht die Möglichkeit, zwischen den verlassenen Häusern zu wandern, die schön renovierte Dorfkirche aus dem 14. Jahrhundert zu besichtigen und sich in einer der urigen Tavernen zu stärken.
Pantokrator
Nach dem Besuch des Bergdorfes Perithia bietet sich eine Weiterfahrt auf den Gipfel des Pantokrator an, wobei sich eine Besteigung des Berges anbietet. Der “Allesbeherrscher”, so die Übersetzung seines griechischen Namens, bietet dem Besucher einen wahrhaft majestätischen Ausblick. Bei günstigen meteorologischen Bedingungen ist es möglich, bis nach Albanien und zum griechischen Festland zu blicken. Der Blick reicht in diesem Fall bis auf eine Höhe von 916 Metern über dem Meeresspiegel.
Um den Gipfel herum befinden sich zahlreiche Wanderwege, welche es ermöglichen, tiefer in die Umgebung einzutauchen. Des Weiteren befindet sich auf der Bergspitze ein Kloster aus dem 17. Jahrhundert. Bedauerlicherweise überragt ein mächtiger Sendeturm die anmutige Szenerie. Jedoch mindert selbst dieser Umstand das Gipfelerlebnis nur unwesentlich.
Nymfes
Im Norden der Insel befindet sich der kleine Ort Nymfes. Der Ort hat sich seinen ursprünglichen Charakter bewahrt und bietet bei einem Spaziergang durch den Ort eine Vielzahl an ästhetisch ansprechenden Motiven, die sich als Fotografieobjekte eignen. In der lokalen Folklore wird die Erzählung über Nymphen, die in der Quelle des Ortes gebadet haben sollen, überliefert. Die Anwohnerinnen und Anwohner sind noch heute überzeugt von der herausragenden Wasserqualität.
In geringer Entfernung zu Nymfes befindet sich der Wasserfall von Nymfes. Während er im Sommer lediglich als Rinnsal zu bezeichnen ist, präsentiert er sich nach starken Regenfällen und im Frühjahr durchaus eindrucksvoll. Die Umgebung von Nymfes ist von außerordentlicher Schönheit. Hier werden unter anderem die Kumquats angebaut, die sich durch ihren hervorragenden Geschmack auszeichnen.