In der Türkei sind mittlerweile mehr als 6,3 Millionen Motorräder registriert – ein neuer Rekordwert. Besonders bemerkenswert: In fünf Städten des Landes übersteigt die Zahl der Motorräder inzwischen die der Autos.
Wie aus aktuellen Zahlen des Türkischen Statistikamts (TÜİK) hervorgeht, hat sich vor allem in den Provinzen Aydın, Kilis, Manisa, Muğla und Iğdır ein deutlicher Trend zugunsten von Zweirädern entwickelt.
Kilis sticht dabei besonders hervor: Dort gibt es rund 38.431 Motorräder, aber nur 13.370 Autos – also fast dreimal so viele motorisierte Zweiräder wie Pkw.
Auch in der beliebten Urlaubsregion Muğla übertreffen Motorräder mit 289.104 Registrierungen die Zahl der Autos (267.341). Die Bewohner nennen mehrere Gründe für diese Entwicklung: Parkplatzmangel, hohe Spritpreise und die praktische Handhabung seien ausschlaggebend. „Motorräder sind günstiger, verbrauchen weniger Benzin und man kann sie fast überall parken – deshalb steigen immer mehr Menschen um“, berichtet ein Anwohner.
Ein Blick auf die landesweite Verteilung zeigt: Istanbul führt mit über 811.000 Motorrädern, gefolgt von Antalya (498.237) und Izmir (470.164).
Am anderen Ende der Skala befinden sich die östlichen Provinzen Ardahan (951 Motorräder), Tunceli (1.539), Hakkari (1.568) und Bitlis (1.773) – hier hemmen offenbar vor allem die geografischen Bedingungen die Nutzung von Motorrädern.
Dieser Trend spiegelt eine zunehmende Mobilitätswende in bestimmten Regionen der Türkei wider – getrieben von ökonomischen und praktischen Überlegungen der Bevölkerung.