Nach der Kabinettssitzung erklärte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan, die Wirtschaft des Landes zeige eine konstante Verbesserung, und die Inflation habe einen Rückgang eingeleitet. Er betonte, dass die Regierung entschlossen sei, den “unlauteren Praktiken” mancher Marktteilnehmer entgegenzutreten, die von der Inflation profitieren wollten, und sprach von einem harten Vorgehen gegen Preisspekulation und Marktmanipulation. Erdoğan merkte zudem an, dass es ihre Pflicht sei, die “berechtigten Forderungen” der Geschäftswelt zu unterstützen.
Erdoğan führte aus, dass die Inflation, wie sie weltweit zu beobachten sei, nun auch in der Türkei einen rückläufigen Trend zeige und die Regierung diesen Trend weiter stützen werde. “Die Türkei würde keinem Raum geben, der versucht, mit den finanziellen Sorgen der Bürger Gewinne zu erzielen, sagte er in Bezug auf Maßnahmen gegen Preissteigerungen und Spekulanten.
Stärkung der Türkei-Deutschland-Beziehungen trotz Differenzen
Der Präsident verwies auf das 100-jährige Jubiläum des Freundschaftsabkommens zwischen Deutschland und der Türkei und betonte die Bedeutung des Handels zwischen beiden Ländern. Ziel im bilateralen Handel sei es, ein Volumen von 60 Milliarden Dollar zu erreichen, erklärte Erdoğan. Er räumte Meinungsverschiedenheiten in Bezug auf Themen wie Israels Handlungen ein, betonte jedoch, dass Deutschland der “wichtigste Partner der Türkei in Europa” bleibe und dies auch in Zukunft der Fall sein werde.
Erdoğan erklärte zudem, dass die Regierung in engem Austausch mit verschiedenen Wirtschaftsakteuren und Exporteuren stehe, um auf deren Anforderungen einzugehen. Die Unterstützung der Geschäftswelt sei ein wesentlicher Bestandteil der wirtschaftlichen Strategie des Landes.
Außenpolitische Strategie: Türkei bleibt unabhängig und engagiert in internationalen Beziehungen
In Bezug auf die Außenpolitik stellte Erdoğan klar, dass die vertieften Beziehungen der Türkei zu BRICS-Ländern keine “Alternative zu bestehenden Verpflichtungen” darstellten. “Die Interessen der Türkei seien oberste Priorität, und der Kurs der Türkei bliebe klar ausgerichtet auf die wirtschaftliche und sicherheitspolitische Stärke des Landes, erklärte er. Erdoğan betonte, dass die Türkei an ihrem NATO-Bündnis und den EU-Beitrittsverhandlungen festhalte, während sie gleichzeitig ihre internationalen Beziehungen diversifiziere.
Während der BRICS-Konferenz führte der Präsident bilaterale Gespräche mit Staats- und Regierungschefs unter anderem aus Russland, Venezuela und Vietnam. Erdoğan erklärte, die Türkei sehe in BRICS großes Potenzial für wirtschaftliche Kooperationen, was “im Interesse des Landes” sei.