Ein plötzlicher Kälteeinbruch hat Anfang April große Teile der Türkei erfasst. Während in Istanbul die Temperaturen stark gefallen und heftige Regenfälle eingesetzt haben, erlebten Edirne, Kırklareli und Tekirdağ in der Nacht überraschenden Schneefall.
In Istanbul fiel das Thermometer nach einem frühlingshaften Wochenende mit 18 Grad am Sonntag rapide, und die Stadt erlebte am Montagmorgen nicht nur eine Regenfront, sondern auch eine massive Verkehrsüberlastung. Laut Istanbuler Stadtverwaltung erreichte die Verkehrsdichte gegen 8 Uhr einen Spitzenwert von 78 Prozent – auch bedingt durch das Ende der neuntägigen Bayram-Ferien und den gleichzeitigen Schulbeginn für rund 20 Millionen Schüler.
Die Meteorologische Behörde hatte zuvor für insgesamt zehn Provinzen eine Warnung mit gelbem Code ausgegeben. Für die Region Trakya wurde Schnee vorhergesagt – und diese Prognose bestätigte sich: In Orten wie Keşan, Demirköy oder entlang der bulgarischen Grenze fiel über Nacht Schnee, der örtlich für weiße Landschaften sorgte. In Tekirdağ erreichte die Temperatur Tiefstwerte von nur 2 Grad.
AKOM warnt vor starker Kälte und Sturm
Auch der Krisenstab der Stadt Istanbul (AKOM) warnte vor einem spürbaren Temperatursturz auf unter 5 Grad, örtlich sogar bis zum Gefrierpunkt. Besonders in den nördlichen und höher gelegenen Stadtteilen könne es zu Schneeregen kommen.
Gleichzeitig wird mit Sturmböen zwischen 40 und 70 km/h gerechnet, insbesondere in Marmara, Inneranatolien und entlang der Ägäischen Küste. Die Behörden rufen zur Vorsicht auf: Mögliche Verkehrsbehinderungen, umgestürzte Bäume, Dachschäden und lokale Überschwemmungen könnten die Folge sein.
Der April zeigt sich launisch
Während der Rest des Landes mit Regenfällen rechnet, sind insbesondere die Küstenregionen der Ägäis, Teile der Schwarzmeerregion sowie Ostanatolien betroffen. Auch in den höher gelegenen Gebieten Ostanatoliens sind Schneefälle möglich.
Die Wetterlage erinnert daran, dass der April in der Türkei trotz Frühlingsbeginn noch mit unberechenbaren Wetterumschwüngen aufwarten kann. Die Meteorologiebehörde rät der Bevölkerung, aktuelle Wetterwarnungen aufmerksam zu verfolgen und sich auf winterliche Bedingungen einzustellen – auch wenn der Kalender bereits Frühling verspricht.