Proteste in Spanien, Italien und Griechenland

Widerstand gegen Massentourismus wächst: “Das ist kein Tourismus, das ist eine Invasion”

20.06.2024 – 10:00 Uhr

In beliebten Urlaubszielen wie Spanien, Italien und Griechenland wächst der Widerstand gegen den Massentourismus. Auf der spanischen Insel Mallorca protestierten Aktivisten mit dem Slogan “Touristen raus” und forderten die Rückgabe der Strände an die Einheimischen. Auch in Barcelona wird regelmäßig gegen die Touristenflut demonstriert, und in Venedig wurde eine Eintrittsgebühr für Besucher eingeführt.

Proteste auf Mallorca

Auf Mallorca, einem der beliebtesten Urlaubsziele Spaniens, ist eine Demonstration gegen den Massentourismus eskaliert. Aktivisten der Gruppe “Mallorca Platja Turu” besetzten die Strände von Es Caló des Moro und forderten mit Plakaten wie “Ocupem les nostres plages” (Lasst uns unsere Strände besetzen) und “És ben hora d’aturar” (Es ist Zeit zu handeln) die Rückgabe der Strände an die einheimische Bevölkerung. Die Polizei musste eingreifen, um die Situation zwischen Aktivisten und Touristen zu beruhigen.

Bereits am 27. Mai hatten 15.000 Menschen auf Mallorca gegen die steigende Zahl von Touristen protestiert. Mit Slogans wie “Touristen nach Hause” und “Mallorca ist nicht käuflich” machten die Einheimischen ihrem Unmut Luft. Die Organisatoren der Demonstration, die Gruppe Banc del Temps, kündigten an, die Proteste fortzusetzen, bis die durch den Tourismus stark gestiegenen Mieten und Lebenshaltungskosten wieder sinken.

Forderung nach Regulierung

Die Bewohner Mallorcas sind nicht nur über die steigenden Preise verärgert, sondern auch über den lauten und rücksichtslosen Lebensstil der Touristen. Aktivistengruppen fordern die Behörden auf, den Verkauf von Immobilien an Ausländer einzuschränken und den Tourismus zu regulieren. Auf den Balearen ist für den 21. Juli eine Großdemonstration gegen die Überlastung der Inseln durch den Massentourismus geplant.

Venedig erhebt Eintrittsgebühr

Auch in Venedig, bekannt für seine Kanäle und historische Architektur, wächst der Widerstand gegen den Massentourismus. Wegen Überfüllung hat die Stadt eine Eintrittsgebühr für Tagesbesucher eingeführt, um den Andrang zu kontrollieren und die Stadt zu entlasten.

Verlierer sind die Einheimischen

In Barcelona kommt es immer wieder zu Protesten gegen die unkontrollierten Touristenströme. Mit Slogans wie “Touristen geht nach Hause” und “Das ist kein Tourismus, das ist eine Invasion” machen die Einheimischen auf die steigenden Lebenshaltungskosten und die negativen Auswirkungen des Massentourismus aufmerksam. Die Demonstranten kritisieren, dass nur die Regierungen von den Touristenströmen profitieren, während die lokale Bevölkerung unter den hohen Preisen und der Umweltzerstörung leidet.

Der zunehmende Widerstand gegen den Massentourismus in beliebten europäischen Reisezielen zeigt die dringende Notwendigkeit, nachhaltige Tourismusstrategien zu entwickeln, die sowohl die Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung als auch der Touristen berücksichtigen. Nur so kann ein Gleichgewicht gefunden werden, das die Lebensqualität der Einwohner erhält und gleichzeitig den Tourismus als wirtschaftliche Ressource nutzt.