In Zeiten steigender Flugpreise und knapper Budgets suchen viele Reisende nach Möglichkeiten, beim Fliegen zu sparen – auch bei der Sitzplatzwahl. Doch während viele Passagiere bereit sind, für mehr Beinfreiheit oder einen Platz am Gang zu zahlen, empfiehlt eine Reiseexpertin einen ganz anderen Sitzplatz: den am Ende der Kabine.
Angelika Pickardt, Redaktionsleiterin des Reiseportals Travelbook, rät überraschend zur letzten Reihe im Flugzeug – ein Platz, den viele eher meiden. Dabei gibt es laut Pickardt gleich vier gute Gründe, genau dort zu sitzen.
1. Mehr Sicherheit im Notfall
Es klingt paradox, aber Studien zufolge sind die Sitze im hinteren Teil des Flugzeugs bei einem Absturz statistisch gesehen am sichersten. Pickardt verweist auf den Absturz der Jeju Air im Januar, bei dem nur zwei Flugbegleiter überlebten – beide saßen im hinteren Teil der Maschine. Auch frühere Untersuchungen bestätigen das: In den hinteren Reihen ist die Überlebensrate oft höher.
2. Schnell rein, Schnell raus
Vor allem bei Billigfliegern erfolgt der Einstieg oft über Treppen vorne und hinten. Wer also einen Sitz ganz hinten wählt, kann in der Regel schnell einsteigen und stressfrei Platz nehmen. Beim Aussteigen dauert es dagegen meist länger – das sollte man einkalkulieren.
3. Weniger Störungen durch Mitreisende
Für alle, die im Flugzeug ihre Ruhe suchen, bietet die letzte Reihe einen entscheidenden Vorteil: Kein Kind tritt von hinten gegen den Sitz, niemand meckert, wenn die Rückenlehne nach hinten geklappt wird. Das Risiko unangenehmer Sitznachbarn sinkt – zumindest teilweise.
4. Toilette in Reichweite
Zugegeben, ein Platz in unmittelbarer Nähe der Bordtoilette klingt nicht für jeden verlockend. Aber es hat praktische Vorteile: Die Wege sind kurz und man sieht sofort, ob gerade jemand drin ist. Gerade auf längeren Flügen kann das ein echter Pluspunkt sein.
Nicht alles ist Gold im hinteren Teil der Kabine
Trotz aller Vorteile: Die letzte Reihe hat auch ihre Schattenseiten. So sind die Passagiere dort beim Bordservice oft als letzte an der Reihe – vor allem, wenn das Servicepersonal von der Mitte aus arbeitet.
Schwerwiegender kann jedoch die stärkere Turbulenz im hinteren Bereich sein. Da der Schwerpunkt des Flugzeugs auf Höhe der Tragflächen liegt, sind Erschütterungen am Heck besonders stark zu spüren – vergleichbar mit dem Ende einer Wippe. Der Sicherheitstipp der Expertin lautet daher: Unbedingt angeschnallt bleiben, wann immer möglich.