Der türkische Tourismussektor befindet sich im Jahr 2024 in einer schweren Krise. Trotz optimistischer Statistiken und angeblich steigender Touristenzahlen, die von offizieller Seite verkündet werden, bleiben die Hotels im Land weitgehend leer. Dies offenbart eine tiefe Kluft zwischen den verkündeten Zahlen und der Realität vor Ort, was bei vielen Akteuren der Branche für Frustration sorgt.
Firuz Bağlıkaya, Präsident des türkischen Reisebüroverbandes TÜRSAB, brachte die Situation in einem bissigen Kommentar auf den Punkt. Auf seinem Social-Media-Profil kritisierte er die aktuelle Situation und die Versuche, die offensichtlichen Probleme zu verschleiern: “Wir sind im Tourismus weit davon entfernt, wo wir sein sollten. Es werden revidierte Statistiken vorgelegt, die von Rekorden sprechen, aber die Realität sieht anders aus – die Hotels bleiben leer”.
Bağlıkaya wies darauf hin, dass es keine Lösung sei, den Misserfolg hinter externen Faktoren wie der Organisation von Großveranstaltungen zu verstecken oder zu behaupten, die Probleme seien nur vorübergehend. Er warnte davor, den Kopf in den Sand zu stecken, anstatt die wahren Ursachen der Krise anzugehen. Die Konkurrenzländer Spanien und Griechenland, so Bağlıkaya, verzeichneten hingegen wahre Rekorde im Tourismus, wobei in einigen Regionen dieser Länder bereits über Beschränkungen des Touristenstroms nachgedacht werde.
Besonders besorgniserregend sei auch die Abwanderung türkischer Touristen ins Ausland. Viele Einheimische ziehen inzwischen Reiseziele wie die griechischen Inseln oder Ägypten vor, während die Zahl der ausländischen Besucher stagniert. Die einstige Stärke der Türkei als beliebtes Reiseziel scheint zu schwinden, was die Branche zum Handeln zwingt.